Fiedlers Tag vom 20. April 2020

Ab heute dürfen eine ganze Reihe von Einzelhandelsgeschäften wieder öffnen, die angesichts der Corona-Pandemie vor fünf Wochen quasi über Nacht schließen mussten. Die Hygienestandards dafür sind hoch, es gibt auch klare Beschränkungen, wie viele Kunden jeweils in ein Geschäft dürfen, denn nach wie vor gelten Abstandsregeln wie Versammlungsverbote. Heiß diskutiert wurde über das ganze Wochenende, wie das nun ist mit einer Pflicht, Schutzmasken beim Einkaufen oder im ÖPNV tragen zu müssen. In Baden-Württemberg ist es, mit Ausnahme einiger Städte bei Empfehlungen geblieben, schon deshalb weil es auch viel zu wenige einfache Mundmasken gibt. Ralf Baumert, Bürgermeister in Rielasingen-Worblingen, hatte am Samstag dazu eine ganz besondere Erfahrung gemacht: "Da stand tatsächlich eine Frau über die Obst-und Gemüsetheke gebeugt, hustete über die Auslagen und fasste Salate und Gemüse an, welches sie aber zum Teil dann doch liegen ließ. Ich dachte, na toll wie verantwortungslos, der nächste Käufer wird sich sicher freuen. Ich habe der Dame empfohlen künftig auch einen Gesichtsschutz zu tragen, den sie von unseren Einzelhändlern beim Einkauf geschenkt bekommt. Sie hatte Verständnis für meine Bemerkung und bedankte sich für meinen Hinweis. Im übrigen durfte ich in diesem Geschäft feststellen, dass etwa jeder 5. Kunde bereits eine Maske trug." Das Rielasinger-Helferprojekt hat sich inzwischen vorgenommen 10.000 Masken zu nähen mit über 50 HelferInnen um diesen Mangel wenigstens ein Stück weit auszugleichen. Baumert hofft, wie viele andere auch dass diese "Community-Masken" auch bei uns schnell Mode werden. Es gibt im ganzen Wochenblatt-Land ja auch immer mehr Initiativen, die hier in der Maskenproduktion einspringen.