Fiedlers Tag vom 19. Februar 2020
Das Präludium für die große Fastnachtswoche 2020 hat ja schon mit dem Dreikönigstag begonnen, nun wollen die Narren am morgigen Donnerstag die Macht wieder ergreifen. Zumindest symbolisch, auch wenn ein echter Handstreich so mancher Kommune vielleicht auch mal gut tunt könnte, wenn man die Narrenschauspiele übers Jahr verfolgt. Die Saison 2020 macht freilich auch deutlich, dass die Narrenschar sich in immer engeren Grenzen bewegt. Zum einen schon personell, weil die Macher weniger und auch älter werden, was am Sonntag und Montag durch den angekündigten Rückzug des "Tiroler Eck" deutlich gemacht wurde, aber auch durch Aussagen wie beim Bohlinger Narrenspiegel, dass man gerade noch mal 15 Leute auf der Bühne habe, die hier auftreten wollen. Eine Herausforderung, vor der viele kleiner Vereine stehen, die ihrem Publikum mehr bieten wollen, als den "Bunten Abend" zur Unterhaltung.
Bei den Rehböcken in Volkertshausen wird alljährlich der "Amtsschimmel" beim Rathaussturm entmachtet, freilich doch ohne Wirkung, denn dieser engt so mache Traditionen zunehmend ein. Zum Beispiel das Narrenbaumstellen an einer Landesstraße wie im Rielasinger Ortskern, was eben durch die Amtsschimmel zunehmend erschwert wird. Klar ist: die Narren müssen ihren Widerstand gegen den Rest der Welt neu erfinden. Diese Fastnacht sollte ein Teil davon werden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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