Fiedler's Tag vom 18. Mai 2016
Die Zahl sollte zu denken geben: gestern ging die Meldung durch durch die Medien: der Milchpreis ist zum Teil erstmals unter 20 Cent pro Liter gesunken.
Minister beraten darüber und beklagen eine Überproduktion, die sie seit Jahren nicht in den Griff bekommen. Und seit Jahren demonstrieren auch die Milchbauern aus unserer Region immer wieder gegen diese Politik, die ihnen die Substanz zum Leben nimmt.
Schon vor Jahren leerten die Bauern bei Riedheim zentausende Liter Milch mit Gülletanks auf ein Feld, und damals ging es noch um Preise über 40 Cent!
"Das neue Tief kommt gar nicht überraschend", sagt Landwirt Clemens Schlatter aus Rielasingen. der dem Vorstand des Baden-Württembergischen Verbands der Milchbauern angehört. Er sieht allerdings auch keinen Ausweg der Politik aus der Misere, die müssen die Bauern selbst für sich finden.
So wie er selbst inzwischen aus der EU-Bauerndasein zunsehmend aussteigt als lokaler Anbieter mit seinem Hofladen. Seine Milch kann man dort frisch kaufen, was übrigens von vielen Flüchtlingen allzugerne genutzt wird, weil diese aus der frischen Milch ihr Yoghurt selbst machen. Und seine Milch wird zu einem steigenden Teil zu Käse verarbeitet, den er immer erfolgreicher vermarkten kann. Aktionen sind vorerst noch keine geplant. Sie hätten wahrscheinlich nicht mehr Erfolg als die der letzten Jahre.
Immerhin wurde nun mal ein neuer "Milchgipfel" geplant, der Ende des Monats stattinden soll.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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