Fiedlers Tag vom 18. Juni 2020
Nachher ist man immer schlauer. Als die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz vor drei Monaten dicht gemacht wurde, begann gleich das Trommelfeuer von Wirtschaft und regionaler Politik dagegen. Denn dabei wurde einfach in zu großen Räumen gedacht, so ist die Erkenntnis aus heutiger Sicht. Denn natürlich war die Schweiz zu diesem Zeit ein Risikogebiet, aber eben nicht überall. Und auch in Deutschland gab es damals viele Infektionen mit Covid 19, die für Alarmstimmung sorgten und aus der damaligen "Sichtweite" für drastische Schritte sorgten. Wer die Entwicklung zu beiden Seiten der Grenze verfolgt hatte, konnte schnell sehen, dass es hier am See und Hochrhein keine Hotspots gab, im Landkreis Konstanz lief das Coronageschehen im Rückblick sehr moderat ab, die Kantone Thurgau und Schaffhausen waren die ganze Zeit über am unteren Ende der Tabelle, denn dort war der Hotspot im Tessin, Genf und an der weiteren Grenze nach Italien und das Virus war zum Zeitpunkt der Grenzschließungen schon längst da. Heute würde man es anders machen, ist die Lehre der Politiker rund um den Bodensee, denn immer mehr wird Wirkung und Schaden abgewogen. Das Beste wäre freilich, dass solche Maßnahmen nie mehr nötig wurden, denn gerade in den Bilanzen kristallisiert sich immer deutlicher heraus, welche Spur schon wenige Tage des Stillstands nach sich ziehen, in einer Welt die vom laufenden Motor lebt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare