Fiedler's Tag vom 18. April 2014
Gestern Abend erlebten rund 400 Kinobesucher einen großen Kinoabend zusammen mit dem aus Singen stammenden Regisseur und einstigen Oskar-Gewinner Pepe Danquart. Sein Film „Lauf Junge Lauf“ hat das Zeug, zu einem der ganz großen Filme zu werden. Danquart erzählte den Besuchern dieser Premiere eine ganze Menge über seinen Film. Das Buch dazu hatte in einer Nacht vor vier Jahren gelesen und sich gleich am nächsten Morgen die Filmrechte gesichert. Und die Geschichte des kleinen Srulik - übrigens von Zwillingsbrüdern verkörpert - der sich nach seiner Flucht aus dem Warschauer Ghetto sich drei Jahre lang mehr oder weniger alleine durchschlagen muss nach der Gewalt durch die Nazi-Besetzer eigentlich in der Gewalt der Juden landet, die ihn „für ihre Sache“ nun brauchen zu meinen, geht in sehr starken Bildern ganz schön unter die Haut, ohne dabei sentimental zu werden. Sein Vater gibt für ihn sein Leben, und dann muss er seine jüdische Herkunft soweit verschweigen und verbergen, dass er gar die Kommunion empfängt. Danquarts Verfilmung ist es gar zu verdanken, dass es 2004 erschienene Buch nun erst in polnischer Sprache gibt, denn dort war das Thema der vielen Kinder, die in den Wäldern damals im zweiten Weltkrieg sich ohne Eltern durchschlagen mussten, offensichtlich eines der vielen Tabus der Vergangenheit. Der Film wird auch am heutigen Karfreitag um 11.45 Uhr, 17.45 Uhr und 20.45 Uhr gezeigt, und natürlich weiter über Ostern. Mehr unter www.cineplex.de/singen
Und noch eine kleine Warnung. Wer sich neben der Handlung in die gewaltig schöne Landschaft Ostpolens verlieben sollte: der Film wurde in den größten Teilen in Deutschland gedreht.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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