Fiedlers Tag vom 17. Juli 2021

Wenn man die aktuellen Bilder von den bestürzenden Unwetter-Katastrophen in der Eifel und bei Erftstadt wie vielen anderen Landstrichen in Rheinland-Pfalz oder Nordrhein-Westfalen sieht, stand da früher gefühlt meist Bangladesh drunter, wo regelmäßig ganze Landstriche weggespült werden und die Menschen nur doch auf die Dächer ihrer Häuser flüchten können. Diese Fluten hätten auch bei uns runterkommen können vom Himmel, die Wolken hatten sich dafür nun nur woanders zusammengebraut, wo sie vielen Menschen das Leben genommen haben. Das ist der Trauerflor für diese Tage, denn mancher heftige Wolkenbruch der letzten Tage hat auch klar gemacht, dass wir davon nicht unbedingt weit entfernt waren. Der Anstieg des Bodenseepegels innerhalb einer Woche von über 50 Zentimeter bei Konstanz auf 4,77 Meter in der Nacht und nahe bei der zweiten Hochwasserstufe von 4,80 Metern macht deutlich was da an Wasser vom Himmel gekommen ist und was der Boden nicht mehr halten kann. Die Handrutsche auch hier im Hegau senden die Warnsignale. Die Klimadiskussion kam natürlich hinterher, doch nun sollten da mal wirklich Weichen gestellt werden. In Moos läuft der Sporthafen inzwischen über, ein reger Hochwassertourismus hat eingesetzt. Da scheint es fast schon Vorsehung gewesen zu sein, dass der Iznanger Töpfermarkt dieses Jahr gar nicht am Wasser stattfindet sondern im Mooswald an diesem Wochenende- wenn auch Corona geschuldet. Also "Hochwasser-Spotting", die wahrscheinlich liebste Freizeitbeschäftigtung des Wochenendes, ist dort zumindest nicht möglich. Und wer sich auch immer dem Wasser näher, ob stehend oder reissend wie die Radolfzeller Aach und viele andere ehemalige Bäche derzeit: bitte aufpassen.