Fiedlers Tag vom 17. April 2018
Heiß wurde in den letzten Tagen darüber diskutiert, über die Premiere von "Mein Kampf" von George Tabori. Das Stück aus dem Jahr 1987 nimmt sich natürlich Autor des gleichnamigen Buchs aufs Korn, beschreibt dessen "Wiener Jahre" vor dem ersten Weltkrieg, in denen für Tabori Hitler zum Antisemit und späteren Despot und Diktator geformt wurde. Es ist nicht nur die Premiere genau am 20. April, dem Geburtstag Adolf Hitlers, einem für die jüngere Geschichte sehr problematischen Datums. Es war auch die Einladung von Theaterintendant Christoph Nix und Regisseur Serdar Somuncu und Dramaturg Daniel Grünauer, den Gästen freien Eintritt zu gewähren, wenn sie Judenstern oder NS-Abzeichen anlegen würden, um sich in die Zeit damals zu versetzen, die für viele weiteren Zündeleien in Konstanz sorgten.
Am heutigen Dienstag soll dazu im Theater Konstanz nun nochmals Stellung genommen werden. Und natürlich wird es darum gehen, ob es wirklich bei dieser provokanten Einladung bleibt. Das kann nun eine richtig spannende Sache werden - für eine Inszenierung, die eigentlich auch für die Gegenwart zeichen Setzen sollte. Das Stück wurde übrigens schon mal in der Region aufgeführt und auch schon damals wild diskutiert: In der Spielzeit 1987/88 brachte es die Singener "Färbe" sogar als deutsche Erstaufführung auf die Bühne!
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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