Fiedlers Tag vom 16. April 2021

Es war keine Überraschung, aber es ging ganz schön lang. Erst am Donnerstagabend kam die elektronische Post aus dem Landratsamt, die mit "Ausgangsbeschränkungen" überschrieben ist. Landrat Zeno Danner unterstrich dazu, dass ihm die Unterschrift unter die Verordnung, die die Ausgangssperre ab Samstag, Mitternacht, bedeutet, gewiss nicht leicht gefallen war. Es wurde lange an den Regeln gefeilt. Doch dem Kreis blieb aufgrund der Vorgaben des Sozialministeriums auch keine andere Wahl: drei Tage über 150 beim Inzidenzwert, dann muss der Landkreis handeln. Auch wenn am gestrigen Donnerstag der Wert mit 148 wieder knapp unter die kritische Marke rutschte. Um die Ausgangssperre wieder weg zu bekommen, müsste es der Landkreis freilich schaffen, wieder für fünf Tage unter die 100 zu kommen, erklärt die Verordnung. Und das könnte sich angesichts der aktuellen Entwicklung hinziehen. Manchen unken bereits, dass das auch den Mai platt machen dürfte. Denn 93 Prozent der aktuellen Infektionen, seien bereits durch das mutierte britische Virus ausgelöst, das in seiner Verbreitung sehr erfolgreich ist und nach der Impfung der Senioren nun besonders bei jungen Menschen seine Opfer findet. Ein kleines Schlupfloch hat der Landrat in der Verordnung noch gelassen: Spaziergänger oder abendliche Jogger dürfen noch bis 23 Uhr unterwegs sein. Denn hell wird es fast so lange schon bald sein. Und das wird eine Akzeptanz der Sperre, die von sehr vielen Seiten auf ihren möglichen Erfolg hinterfragt wird, sehr schwer machen. "Eins steht jetzt fest : wir Einzelhändler und die Gastronomie haben mit den hohen Inzidenzwerten nichts zu tun ....wir haben zu und der Wert steigt ... wann kapieren unsere Politiker das es keinen Grund gibt uns weiter zu zulassen", kommentiert es zum Beispiel der Singener Einzelhändler Thomas Kornmayer in der Facebook-Meldung des Wochenblatt. Und damit spricht er wahrscheinlich vielen aus dem Herzen. Denn die Diskussion, die beginnt noch mal neu.