Fiedlers Tag vom 13. Januar 2022
Nicht um „Spaziergänge", sondern um Umzüge geht es am heutigen Donnerstag in einer Videoschalte mit dem Präsidenten und Vertretern der Narrenvereinigungen im Land und den zuständigen Ministerien. Die Frage, wie viel Fastnacht ist möglich, hängt da noch immer in der Luft und aktuell sind die Perspektiven nach wie vor ziemlich unklar. Und das Blatt kann sich offensichtlich ganz schön schnell wenden - in beide Richtungen allerdings. Auf der einen Seite wurde am gestrigen Mittwoch mit über 80.000 die höchste Zahl an positiv Getesteten in den bald zwei Jahren der Krise gezählt, auf der anderen Seite ist am selben Tag die Hospitalisierungsinzidenz gar auf 2,2 abgesunken, die Zahl der belegten Intensivbetten nochmals kräftig auf 386, also sogar erstmals wieder unter die Auslösemarke der Alarmstufe 1, was die Landesregierung allerdings in der Form ignoriert, weiter die Alarmstufe 2 aufrecht erhält, weil es ja wieder schlechter werden könnte.
Nicht alles sind Momentaufnahmen. Denn es gilt in diesen Tagen Entscheidungen zu treffen, die schwer umkehrbar sind, wie Rainer Hespeler als Präsident der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee auf Nachfrage bestätigte. Dort wurde der traditionelle Narrenkonvent vom 5. Februar, der mit Ehrungen vor der Fasnet verbunden ist, bereits abgesagt. Ebenso die traditionelle Tanzkreuzfahrt der Narrenoberen, die Fasnetküchlefahrt, die es nur alle fünf Jahre gibt, ist auch gestrichen, die beiden geplanten Narrentreffen sind schon länger gecancelt worden, nun auch der Höriumzug in Wangen, weil die Rahmenbedingungen einfach zu unsicher sind, in der Frage, was gehen kann und welcher Aufwand damit verbunden wäre. Mal schauen, zu welcher Lösung sich nun die obersten Narren mit den obersten Politikern heute zusammenraufen können, oder ob auch sie noch etwas abwarten müssten. Für die närrische Tradition wäre ein zweites Jahr „ohne" ein harter Schlag. Einer, nachdem man mit vielem wieder von ganz vorne anfangen müsste.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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