Fiedlers Tag vom 12. Juli 2021
Das kann man schon fast Demokratie-Abstinenz nennen: Die OB-Wahl in Singen hat mit 24, 3 Prozent eine historisch tiefe Wahlbeteiligung erreicht und den Ursachen muss man auf den Grund gehen. Denn Bürgerbeteiligung war eines der Themen im Wahlkampf gewesen. Dass ein Wahlkampf mit einem Bewerber im Amt und einem Herausforderer, den die meisten nur vom Plakat her kennen, die WählerInnen nicht an die Urne oder zur Briefwahl treibt ist nachvollziehbar. Doch wenn man in die genauen Wahlergebnisse der Bezirke schaut, da fallen einem Bereich wie an der Hebelschule mit 13 Prozent, an der Schillerschule mit 9,1 Prozent oder an der Waldeckschule 9,17, an der Beethovenschule mit 11,24 Prozent ins Auge von den WählerInnen, die in Präsenz gewählt haben. Dass natürlich die Briefwahl viel stärker genutzt wurde, wegen der noch immer geltenden Corona-Beschränkungen in Räumen, mag das Ergebnis nur teilweise mildern und auch der immer wieder gehörte Satz, dass die meisten ja sich gedacht hätten, dass Häusler ohnehin wiedergewählt werde. Der Frage, warum die Menschen wirklich kein Interesse daran haben, an ihrer Stadt mitzuwirken, sollte nun schon in der Tiefe nachgegangen werden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare