Fiedlers Tag vom 11. Juli 2020
Wirkungsvoll hat die Stadt Singen am Freitagabend in Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Tankstellenpächter Muskeln gezeigt und ein erneutes ausuferndes Treffen der Tuning- und Poserszene rund um die Großtankstelle am OBI-Kreisel in Singens Süden unterbunden. Zwar sorgte das für einen verstärkten Suchverkehr im Industriegebiet, weil viele der Besucher von weiter her anreisen und von den angekündigten Sanktionen offensichtlich nichts mitbekommen hatten, aber es war eine "ruhige" Nacht. Angesichts des Aufwands, der dafür nötig war und die zum Teil erzürnten Kommentare derer, die durch die Straßensperrung nun zu Umwegen gezwungen wurden, wegen einer "'Randgruppe", wie es ein wütender Mann sagte, stellt sich aber recht schnell die Frage, wie mit dem Phänomen weiterhin umgegangen werden soll. Denn bei schönen Wetter nun immer Freitags den Kreisel zu sperren hilft auch nichts. Und die, die an diesem Abend sagten, sie wollte ja nur kommen um sich die Autos zu zeigen, sehen sich zusammen mit denen, die mit dröhnenden Klappenauspuffen, rauchenden Reifen oder bei Rennen auf der Autobahn für genervte Anlieger und Verkehrsteilnehmer sorgen, in die selbe Ecke gestellt. Genau vor der selben Problematik stand die Stadt schon einmal vor vier Jahren, vor drei Jahren und eigentlich jedes Jahr im Frühjahr. Eine Lösung wurde bislang nicht gefunden, aber vielleicht auch nicht intensiv gesucht. Das Phänomen ist übrigens nicht spezifisch für Singen. Viele andere Städte sind genauso betroffen. Sie alle haben ihre Lärmaktionspläne gemacht und umgesetzt, die durch die Lücken, die für diese Szene möglich sind, zur Lachnummer werden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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