Fiedlers Tag vom 11. August 2021
Auf Ärztepräsident Klaus Reinhardt wurde im Rahmen des gestrigen Corona-Gipfels der Länderchefs und ihrer Fachminister mit der Bundeskanzlerin leider nicht so richtig gehört mit seinem Statement. Vermutlich war sein Blick schon wieder zu weit in die Zukunft gerichtet? Reinhardt forderte laut der Meldungen der Nachrichtenagenturen angesichts steigender Impfquoten eine Neuausrichtung der Corona-Politik. Notwendig sei eben eine langfristige Strategie, wie man hierzulande wie in der ganzen Welt auf Dauer mit dem Virus koexistieren könne, wird der Chef der Bundesärztekammer zum Kurs im Herbst über seine Medienmitteilung von den Nachrichtenagenturen zitiert. Statt "simpler Lockdown-Politik mit dem Holzhammer" im Sinne bloßer Kontaktreduzierung brauche es zielgenauere und wissenschaftlich basierte Anti-Corona-Maßnahmen sagte er weiter. Ein bundesweit einheitliches Ampelsystem mit verschiedenen Indikatoren hat nun auch er ins Spiel gebracht. Für die Beurteilung der Gefahrenlage seien sollten nach einer Vorstellung neben der bloßen Zahl der Neuinfektionen schwere Klinikfälle, die Zahl der tatsächlich an Covid-19 Erkrankten, die Quote positiver Tests, die Impfquote und die Altersstruktur der Infizierten, berücksichtigt werden. Das wäre ein noch differenzierter Blick als in der Schweiz. Aber trotz der bundesweit verbreiteten Meldung war der Standpunkt eines Fachmanns aus der Praxis wohl nicht so richtig in der Beratung angekommen. Was von diesem Corona-Gipfel als Gefühl übrig bleibt, ist dass denen irgendwie nichts anderes eingefallen ist, als die Leute zum Impfen zwingen zu wollen mit Sanktionen durch die Hintertür. Wo man doch nach eineinhalb Jahren vielleicht doch mal ein Gefühl für die Pandemie entwickelt haben könnte.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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