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Fiedler's Tag vom 1. November 2013

Es gibt leider auch immer wieder Tage mit schlechten Nachrichten. Das Haushaltswarengeschäft „Glas Oexle“ in der Singener Scheffelstraße hat verlauten lassen, dass zum Jahresende geschlossen werden soll. Nach 117-jähriger Präsenz. Der Grund, den die Geschwister Sabine und Thomas Oexle angeben klingt plausibel, denn mit Haushaltswaren kann man als Fachgeschäft offensichtlich kein Geld mehr verdienen. Die Produkte, die Glas Oexle anbietet, gibt es inzwischen in Möbelhäusern, sogar im Elektromarkt zum Teil, bei Discountern, im Lebensmittelmarkt. Das ist eines dieser Randsortimente, die eben jeder gerne noch mit anbietet.

Das hat einen Wandel im Einkaufsverhalten zur Folge. Singens neuer OB Häusler hatte dazu auch heute das Wort ergriffen, denn er sieht darin ein Stück Identität von Singen schwinden. „Diese Schließung wirft ein Schlaglicht auf die dynamischen Entwicklungen im Einzelhandel. Diese werden wir in den anstehenden Entscheidungen, die wir in den kommenden Monaten hinsichtlich des Einzelhandelsstandortes Singen zu treffen haben, beachten müssen“, so seine Position. Denn das Geschäft war natürlich an der Pforte zur Scheffelstraße stets ein Schmuckstück.

Diesen Wandel wird auch ein Einzelhandelskonzept schwerlich aufhalten können. In Stockach gab es vor einigen Jahren eine harte Diskussion, als das Haushaltswarengeschäft Dandler seinen Rückzug aus der Oberstadt ankündigte. Dort war die Situation ähnlich. Die schön dekorierten Schaufenster wurden gerne bestaunt, die Ladentüre haben dennoch viel zu wenige überschritten und lieber anderswo billiger eingekauft.

Die Frage ist für die Zukunft generell, mit wie viel Originalität ein Einzelhandelsstandort aufwarten kann. Schon optisch schlägt die Schließung von Oexle eine Lücke. Wenn ich allerdings an meine drei gusseisernen Töpfe von „Le Creuset“ denke, die ich vermutlich noch viele Jahre malträtieren kann, bis ein Ersatz nötig wäre, ist schnell klar, dass auch Qualität ein Problem sein kann. Sie hält zu lange und der Händler braucht infolgedessen einen viel größeren Kundenkreis um existieren zu können. Und wenn ich auf der anderen Seite mal schaue, wo es diese Töpfe noch gibt, lande ich schnell sogar bei „Amazon“ und Konsorten. Der französische Hersteller selbst bietet seine Produkte in seinem Online-Shop an und macht dem Handel in den Städten Konkurrenz. Dort will ich aber bestimmt keine Töpfe kaufen die mir dann irgend ein Zusteller bringt. Also braucht es auch in Zukunft Geschäfte in dieser Art. Hoffentlich nicht nur für mich.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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