Fiedlers Tag vom 1. Mai 2020
Das hat es seit 1949 nicht mehr gegeben: der 1. Mai als der "Tag der Arbeit" ohne eine Kundgebung. Doch der Kurs der Politik gegen das Corona-Virus und dessen Ausbreitung macht es möglich. Ansonsten versammeln sich ja auch in Singen die Gewerkschafter zur Maifeier zuletzt auf dem Rathausplatz um einen Blick auf den Arbeitsmarkt und die Arbeitsmarktpolitik zu werfen und auch um auf Fehlentwicklungen und Missstände hinzuweisen. Doch auch dies fällt flach in diesem Frühjahr 2020. Und das in einer Zeit, in der seit 1949 noch nie so viele Menschen um ihren Arbeitsplatz zittern müssen. Rund ein Viertel der ArbeitnehmerInnen sind im April in Kurzarbeit gewechselt. Die Gewerkschaften selbst haben zum Beispiel im Metallbereich sehr früh ihre Tarifrunde ohne Lohnforderung abgeschlossen im Hinblick auf die Notwendigkeit, dass in diesem Jahr, und wahrscheinlich darüber hinaus, die Sicherung von Arbeitsplätzen im Mittelpunkt stehen wird, weil hier schon vor der Corona-Krise dunkle Wolken vor allem in der Automobilindustrie und deren Zulieferern aufgezogen waren. Um diesen denkwürdigen 1. Mai mitfeiern zu können, müsste man wahrscheinlich nun mehr oder weniger daheim bleiben. Nur übers Internet wird eine Art Kundgebung ab 10 Uhr unter www.bw.dgb.de/erstermai per Videostream mit lokalen Fenstern übertragen. Die Feier, zu der manche Konserve dazu kommt, ist auf drei Stunden angesetzt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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