Drei Tage wurde gefeiert auf der Karlsbastion
Festival ganz für Stimme und nicht für Krawall

Singen. Das Singener Hohentwielfestival war nach drei Jahren Corona-Pause endlich wieder zurück. Rund 2.000 Fans feierten am Samstagabend mit Bausa, der viel gute Laune für seinen Auftritt mitgebracht hatte. Der hätte eigentlich schon vor zwei Jahren die Rückkehr auf den Hohentwiel für das Festival markieren sollen, das schon in 2019 nur auf dem Rathausplatz stattfand, weil damals ein Steinschlag die Ruine unerreichbar machte.

Aber nun wurde das alles ja nachgeholt. Schon am Donnerstag lockte die Band »Flogging Molly« mit »Acoustical South« im Vorprogramm viele Fans auf die Karlsbastion, am Freitag war der Doppelauftritt von »Lea« und »Lotte« schon lange im Vorfeld ausverkauft, und damit wurde hier wieder »volle Besetzung« mit Publikum praktiziert – und das war ja wirklich wieder wie in alten Zeiten, mit klasse Stimmung auf der Burgruine. Auch wenn doch immer wieder zu hören war, dass es »zu eng« gewesen sei trotz allem Genuss. Auch das wie früher.

Am Samstag beim schwäbischen Rapper »Bausa« hätten zwar noch einige weitere Zuhörer und Mittänzer auf dem Festivalgelände Platz gehabt, aber das tat der Stimmung an diesem Sommerabend keinen Abbruch. Der mit großem Hype erwartete Rapper und Chartstürmer war natürlich der krönende Abschluss. Seine deutschlandweit ausgezeichneten Lieder machten den Musiker aus Bietigheim-Bissingen ja auch international zu einem großen Namen. 

Musikalisch war er wahnsinnig vielfältig, aber an seiner einzigartigen, rauchigen Stimme immer wiederzuerkennen. Es gibt keine Bühne, auf der sich Bausa nicht zuhause fühlt – spürte man gleich in Singen hier auf dem Hohentwiel.
Es war egal, ob er selbst mit einem Mixtape locker in die deutschen Charts spazierte, durch Features anderen Songs zu Gold-Status verholfen hat oder live alles »zerstört«: Was Bausa hier anfasste, hinterließ einen magischen Touch. Bausa, der im Rahmen seiner aktuellen Tour unterwegs war und sich im August dem Osten Deutschland zuwendet, laut seiner Homepage, zeigte sich sehr nahe seinem Publikum und lieferte natürlich seine Hits, die ihn in den letzten fünf Jahren zum großen Star des deutschen Raps gemacht haben. Genau wie das Klima ging es bei der Show heiß her. Trotz halbstündiger Verspätung verzauberte Bausa die Ruinen des Hohentwiels schon mit dem ersten Song – und die Zweideutigkeiten in seinen Liedern ziehen einfach noch immer.
Das vorwiegend junge Publikum sang jeden Song des Musikers eifrig mit, tanzte und sprang mit dem Beat. Die Fans waren in bester Feierlaune, wie es sich für ein Festival eben gehört.

Es gab auch so kaum Probleme, denn für die Besucher des Hohentwielfestivals war ein kostenloser Bus-Pendelverkehr auf den Berg eingerichtet. Essen und Trinken gab es natürlich auch zur Genüge. Zahlreiche Rettungs- und Sicherheitskräfte begleiteten den, überwiegend zwischenfalllosen, Auftritt des Stars. Die Freude aller Beteiligten war sichtlich zu erkennen. Laut Aussagen der Fans bedarf so etwas ganz dringend einer Wiederholung. Mit einer tollen Lichtershow und stimmiger Videobegleitung im Hintergrund sei die Performance top gewesen und das Feeling auf dem Burgruinen-Gelände sei atemberaubend, vor allem für all diejenigen, die noch nie auf dem Hohentwielfestival waren. Eine durchaus gute Show und ein doch überaus gelungener Abend. Der Blick geht schon in 2023 – was da wohl gehen kann.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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