Volker Mußgnug neuer Vorsitzender / Letzte Bilanz fehlt noch
FC Singen startet neu mit neuen Vorstandsteam
Singen (of). Volker Mußgnug ist der neue Vorsitzende des FC Singen 04. Er wurde von der Mitgliederversammlung von den anwesenden rund 40 Mitgliedern am Donnerstag Abend einstimmig in seine neues Amt gewählt. Er hatte bereits in den letzten Wochen einiges an operativer Vorarbeit geleistet, will sich aber erst ein Bild über die gesamte Situation machen um dann weitere Schritte zu unternehmen. Bisher hatte er kein Vorstandsamt bekleidet. Er sei von nicht nur von Vorstandsmitgliedern gebeten worden dieses Amt zu übernehmen, sondern auch von denen, die den Verein in den letzten Monaten mit größeren Zuwendungen am Leben erhalten hatte, erklärte er auf Nachfrage. Ihm gehe es dabei weniger um die sportlichen Ambition als vielmehr einen Verein für seine Mitglieder bieten zu können.
Michael Zinsmayer, sich als Eigenwächs des FC Singen bezeichnete und sich im Mai entschieden habe, hier die Geschicke seines Vereins ist sportlicher Hinsicht zu übernehmen wurde als weiteres Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands gewählt. Marco Bold der in Abwesenheit gewählt wurde soll die Aussendarstellunga des Vereins positiv beleben. Einzig verbliebenes Mitglied des geschäftsführenden Vorstands ist Rita Jeske auf den ausdrücklichen Wunsch ihrer neuen Kollegen, denn sie soll die Jugendarbeit forsetzen die sich der FC Singen seit einigen Wochen mit dem neu gegründeten Jugendförderverein teil. Sie wünscht sich, dass der kleinen Fußballer bis zu E-Jugend hier auch ein Leistungszentrzum vorfinden.
Der erweiterte Vorstand wurde durch Reiner Stroppa, Axel Storz, Kirsten Brößke, und dem aus dem Geschäftsführenden Vorstand ausgeschiedenen Frank Renz ergänzt zu den bereits amtierenden Mitglierdern erweitert. Er soll dem Geschäftsführenden Vorstand unter die Arme greifen, stellt sich der neue Vorsitzende vor.
Singens OB Bernd Häusler sprach seinen Dank aus für die vielen Gelder von privaten Personen von von über 100.000 Euro, die hier in der schwierigen Zeit drohender Insolvenz als Sponsoren aufgetreten waren um den Verein am Leben zu erhalten– ohne genannt werden zu wollen. Häusler bekannte auch, dass man unterschätzt habe, wieviel Arbeit der Jugendförderverein mache, der langfristig ein mehr an guten Nachwuchsspielern bringen soll. Der jetzt gestartete Neubeginn sei ein muiger Schritt um den FC Singen in die Zukunft zu führen.
Ein wesentlicher Punkt waren die Bilanzen von 2013 bis 2015, für die nachträglich heraus Entlastung erteilt werden musste: in 2013/14 schloss der Verein mit einem Minus von rund 9.000 Euro ab, dabei machte das Minus der Vermögensverwaltung (Clubheim ect) bereits ein Minus von 12.000 Euro aus. Der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb machte ein Minus von 44.000 Euro aus, die durch Gewinne im ideellen Bereich dann ausgeglichen wurden, erläuterte der bisherige Finanzvorstand Andreas König.
Für das Geschäftsjahr 2014/15, für das der Verein seine Gemeinnützigkeit verloren hatte, wurde ein Minus von 23.144 Euro bilanziert, so der Kassier. Der Wirtschaftsbetrieb der ersten Mannschaft hatte bei Kosten von 232.000 Euro ein Minus von 26.500 Euro erwirtschaftet. „Eigentlich ist es ein Wunder, dass wir uns mit dem Etat überhaut in der Verbandsliga gespielt haben“, unterstrich Präsident und Interims-Vorstand Hans Joachim König. In Singen sei es nach wie vor das große Problem, dass man keinen großen Hauptsponsor zu haben. So müsse man sich sportlich mit dem begnügen was so finanziell darstellbar ist.
Was die Verbindlichkeiten betrifft, so seien das derzeit noch über 46.000 Euro bei der Sparkasse wie einer Privatperson, in 2009 habe man sogar noch 155.000 Euro an Verbindlichkeiten gehabt. Zu den Verbindlichkeiten muss allerdings noch ein Dispokredit von 33.000 Euro dazu gezählt werden.
Ein Abschluss für das Vereinsjahr 2015/16 konnte noch nicht vorgelegt werden. Die Zahlen würden sich aber in einem ähnlichen Rahmen bewegen, sagte Dr. König. Weil dafür der alte Vorstand noch zuständig ist, wird dieser die Zahlen im Herbst in einer weiteren Mitgliederversammung noch vorstellen. Die Nachzahlungen an das Finanzamt wie an die Sozialkassen, die für dieses Jahr nach den Auftritt der Steuerfahnder zu leisten sind, würden in Raten erfolgen und die Finanzierung sei auch gesichert, deutete König an, ohne eine Summe für die Gesamtforderung zu nennen, die im sechstelligen Bereich eingeordnet wird und deren Höhe noch immer nicht ganz genau festehe.
Die Entlastung wurde vom noch nicht gewählten Vorsitzenden Volker Mußgnug beantragt, sie erfolgte jeweils einstimmig unter Enthaltung des Vorstands.
Der scheidende Sportvorstand Frank Renz blickte sportlich auf die letzte Saison zurück. Der Abstieg der ersten Mannschaft sei eine Gelegenheit erst mal durchzuatmen. Bei der Klasse der Verbandslige könne man sich kein schwächeres Jahr leisten; sagte er in seiner Bilanz. Auch der Abstieg der zweiten Mannschaft aus der Bezirksliga sei vorhersehbar gewesen, aber man habe sich inzwischen in beiden Mannschaften konsolidiert und die Arbeit mit neuen Trainern und den neuen Teams trage bereits Früchte.
Der scheidende Präsident Hans Joachim König zog schon zum Eingang der Versammlung einen zuversichtliche Bilanz: Man habe den richtigen Weg gewählt und werde den neuen Vorstand auch noch Kräften noch unterstützen. Selbst den Abstieg zurück in die Landesliga sieht als notwendigen Schritt um mit einer jungen Mannschaft einen Neuaufbau anzugehen. „Wenn wir schon so ein schönes Stadion haben, müssen wir natürlich irgendwann wieder einen gescheiten Fußball spielen, richtete König an den anwesenen OB Bernd Häusler in seinem Dank für den Umbau, den er so lange angemahnt hatte. Aber man werde vielleicht schon bald wieder Aufstiege feiern können.
König selbst wurde dann auf die Bitte von Volker Mußgnug hin doch als Präsident wieder gewählt. Er ist nach einer in der Versammlung ebenfalls vollzogenen Satzungsänderung aber kein Mitglied des geschäftsführenden Vorstands mehr. Einen ausdrücklichen Dank an die scheidenen Vorstände sprach am Schluss der Versammlung Ehrenpräsident Herold Görigk aus, der die schweren Zeiten seit dem letzten Herbst gut aufgearbeitet habe.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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