Stadt Singen will Mietverhältnis im Kneipentheater übernehmen
"Färbe 2.0" könnte bald spruchreif werden

Färbe Förderverein | Foto: Mit bewährter Vorstandschaft kann der Färbe-Förderverein weiterarbeiten. Im Bild die Vorsitzende Veronika Netzhammer, ihr Stellvertreter Prof. Dieter Rühland, Kassier Jens Heinert, Schriftführerin Cornelia Hentschel und die Beisitzer OB Bernd Häusler und
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Singen. Für das Singener Privattheater "Die Färbe" könnte im nächsten Herbst ein Neustart erfolgen. Das kündigte OB Bernd Häuser im Rahmen der Hauptversammlung des Färber-Fördervereins am Dienstagabend an. Die Vorsitzende des Fördervereins, Veronika Netzhammer verwies in ihrem Bericht darauf, dass der aktuelle Mitvertrag zwischen der Ballettschule der Färbe, deren Untermieter wiederum der Theaterbetrieb ist, im kommenden Herbst auslaufe. Auf der anderen Seite steht ein Wechsel in der Leitung durch den angekündigten Rückzug vom Gründer der Färbe, Peter Simon, an, der nach 42 Jahren für sein Theater inzwischen im 81. Lebensjahr ist.

OB Bernd Häusler ging in seinem Grußwort auf die aktuell in Arbeit befindliche Kulturkonzeption der Stadt Singen ein, in der das Privattheater natürlich eine starke Rolle spielen soll. Die Lösung aus seiner Sicht wäre, dass das Theater dadurch gesichert werden könne, wenn die Stadt Singen das Mietverhältnis mit den Eigentümern übernehme und dann an den Theaterbetrieb weiter vermiete. Über diese Modell habe man auch lange Diskussionen mit Peter Simon und Milly van Lit, der Gründerin der Ballettschule, geführt.

Die Inhaber des Gebäudes hätten inzwischen ihre Zustimmung zu einer Vermietung gegeben. Ob das die Stadt Singen tun kann, darüber müsse aber der Gemeinderat noch entscheiden. Mehrkosten würden der Stadt dadurch nicht unbedingt entstehen, denn im aktuellen Zuschuss der Stadt Singen von jährlich 292.000 Euro sei die Miete inbegriffen gewesen. Kulturamtsleiterin Catharina Schäufele lote derzeit aus, dass auch mit diesem neuen Modell der Zuschuss des Landes über 100.000 Euro erhalten bleibe.

Der Beschluss solle im Januar gefasst werden können, gab sich Häusler zuversichtlich. Wenn das erfolgt sei, werde man die Intendanz für die Färbe ausschreiben. Cornelia Hentschel, derzeit Dramaturgin des Theaters und von Peter Simon zum 40. Geburtstag des Theater als mögliche Nachfolgerin angekündigt, erklärte in der Versammlung, dass sie sich auch bereits dafür schon beworben habe. eine solche Entscheidung solle dann im Frühjahr fallen. Es könnten sich auch andere Interessenten bewerben. Der Neustart solle dann mit der Eröffnung der nächsten Spielzeit im Herbst 2020 vollzogen werden können, stellt sich Häusler vor. In der Versammlung fragte dann freilich Altgemeinderat Dr. Klaus Forster, ob aus der Färbe damit ein "städtisches Theater" werden. Häusler betonte, dass die Färbe schon als eigenständige Einrichtung weiter geführt werden solle.

Veronika Netzhammer sieht in einer Übernahme des Mietverhältnisses durch die Stadt Vorteile. Das Haus könne dann auch durch andere Veranstaltungen, beispielsweise der Städtischen Bibliotheken stärker genutzt werden, sagte sie.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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