Neujahrsempfang Bohlingen im Zeichen der Feuerwehr

»Es wird schwieriger werden«

Singen-Bohlingen. Ortsvorsteher Stefan Dunaiski freute sich über die zahlreichen Besucher, die am Dreikönigs-Samstag das Weihbischof Gnädinger Haus in Bohlingen bis auf den letzten Platz füllten. Die Zuschauer wurden nicht enttäuscht, wenn sie sich einen informativen Ausblick auf das Jahr 2024 erhofft hatten.

Er gab einen Ausblick auf eine beachtliche Anzahl von Vorhaben, darunter die Sanierung des Kinderspielplatzes. »Nach einer Umfrage hatten wir zahlreiche Vorschläge bekommen und werden nicht alle davon berücksichtigen können«, sagte er und freute sich über die Vielfalt der Ideen. Für die Neuanschaffung und Geländeumgestaltung werde die Stadt Singen 234.000 Euro investieren, erklärte er.
Beim Internetanschluss teilte der Ortsvorsteher seine Emotionen und persönliche Frustration mit, besonders im Hinblick auf die leeren Versprechungen der Firma Lila Connect. Eine endgültige Entscheidung über die Versorgung der einzelnen Stadtteile mit Glasfaser stehe noch aus. »Ich glaube nicht mehr daran«, äußerte er enttäuscht.

»Gemeinsam ist alles möglich«

Die Situation der hausärztlichen Versorgung sei unbefriedigend. Obwohl ein ärztliches Versorgungszentrum geplant sei, werde es besonders für ältere Bewohner schwieriger, weite Wege auf sich zu nehmen. Daher sei die Nachbarschaftshilfe von großer Bedeutung. Ehrenamtliche Helfer seien jederzeit willkommen.
Weitere Themen umfassten die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs nach Singen, die Sanierung des Bachbetts des Dorfbachs und die bevorstehende Kommunalwahl am 09. Juli. Dunaiski forderte die Bewohner dazu auf, nicht nur ihre Stimmen abzugeben, sondern auch selbst als Kandidaten anzutreten. Für das Jahr 2024 wünschte er sich ein faires, gutes und konstruktives Miteinander.

Auch Oberbürgermeister Bernd Häusler gewährte interessante Einblicke in das Jahr 2024, welches das 125-jährige Jubiläum der freiwilligen Feuerwehr in Bohlingen markieren wird. Vom 12. Juli bis zum 15. Juli wird Bohlingen den 68. Kreisfeuerwehrtag ausrichten. In Verbindung mit den Dekorationen zur Sichelhenke verspreche dies ein fantastisches Fest zu werden, da war sich der Oberbürgermeister sicher.
Er sprach über die hohen Kosten für Feuerwehren und fünf neue Fahrzeuge für die Stadtteile. Zudem erklärte er die Hintergründe zu vielen Punkten von Stefan Dunaiski. Vor allem kritisierte er die kassenärztliche Vereinigung, die für drei Ärzte für das geplante medizinische Versorgungszentrum je 1,5 Millionen Euro Bürgschaft forderte. Er nannte ein solches Vorgehen einen unfairen Umgang mit den Kommunen.

In seiner Darstellung der finanziellen Lage wies er darauf hin, dass die kommunalen Einnahmen hoch seien, die Ausgaben jedoch ebenfalls und kontinuierlich steigen würden. »Die Schere klafft immer weiter auseinander«, betonte er. Infolge von Inflation und steigenden Personalkosten werde das verfügbare Geld knapper.
Aufgrund der Klimawende seien Investitionen in elektrisch betriebene Busse erforderlich. Diese seien jedoch erheblich teurer als Dieselbusse. Damit dämpfte er die Erwartungen der Zuhörer hinsichtlich einer spürbaren Verbesserung der Verkehrsanbindung durch den öffentlichen Nahverkehr nach Singen.

Ortsvorsteher Stefan Dunaiski gab zudem einen Jahresrückblick zur 1250-Jahr-Feier von Bohlingen. Er erwähnte in seinem 25-minütigen Vortrag zahlreiche Events, die er ausgesprochen unterhaltsam präsentierte.
Historiker Simon Götz rundete die Veranstaltung mit einem kurzweilig gestalteten Beitrag zur Geschichte der freiwilligen Bohlinger Feuerwehr ab. Die Feuerwehrkapelle sorgte mit ihren Einlagen für passende Abwechslung.