106-Jährige im Emil-Sräga-Haus in Singen wurde für die Premiere auserkoren
Erste Covid19-Schutzimpfung im Landkreis vollzogen
Singen/ Kreis Konstanz. Noch vor dem Jahreswechsel konnte eine erste Impfaktion für 55 BewohnerInnen und 45 Mitarbeitende des von der AWO betriebenen Pflegeheims »Emil-Sräga-Haus« durch ein Impfteam des Impfzentrum Freiburg unter der Leitung Dr. Tobias Lumpp vorgenommen werden. Die fünfköpfige Crew, die tags zuvor ihren ersten Einsatz in Lörrach gehabt hatte, wurde vor Ort von Birgit Kloos von der Kassenärztlichen Vereinigung wie Dr. Jörg Axmann unterstützt, der das Heim auch ärztlich betreut. Rund sieben Stunden sollte die Aktion dauern. Eine 106-Jährige wie Heimleiter Dominik Eisermann waren die ersten beiden im Landkreis, die hier symbolisch geimpft wurden.
Heimleiter Dominik Eisermann zeigte sich stolz, den Anfang hier im Landkreis zu machen, und dankt in einer kurzen Ansprache seinem ganzen Team, das sich für diesen Termin mächtig ins Zeug gelegt hatte, und auch deswegen nun in der ersten Reihe gelandet war. Denn für die Impftermine müssen sich die Heime selbst bewerben um dann Besuch von den mobilen Impfteams zu bekommen, von denen es angesichts der noch sehr begrenzten Zahl an Impfdosen im Regierungsbezirk Freiburg auch erst zwei gibt. Der Landkreis Konstanz kann seine zwei geplanten Impfteams erst nach dem Erhalt der ersten Impfdosen ab 15. Januar losschicken.
Wie Dominik Eisermann weiter sagte, hatte dieser Impftermin doch auch schon einen relativ aufwändigen Vorlauf gehabt. Denn im Vorfeld galt es viele Betreuer und Angehörige zu informieren, da gerade im »Emil Sräga-Haus« sehr viele demenziell erkrankte SeniorInnen wohnen. Am 29. Dezember fand deshalb zusammen mit den beiden lokalen Ärztevertretern ein Beratungs- und Informationsmarathon von fünf Stunden statt, so Eisermann, denn die Einwilligungen mussten bis zum jetzt erfolgten Impftermin auch vorliegen. Rund 70 BewohnerInnen hat das Heim derzeit, die Bereitschaft zum Impfen sei also schon sehr groß gewesen, freute sich Eisermann.
Im Heim selbst gab es in den letzten Wochen nach seinen Angaben nur vereinzelte Erkrankungen mit Covid19. Unser Vorteil ist auch, dass wir zwei getrennte Bereiche mit Familiengruppen haben, so das bisher nur ein Bereich mit zwei Familien betroffen ist." Derzeit wird die Lage zwei Mal wöchentlich mit Schnelltests ermittelt um sicher zu gehen. Weil das auch zusätzlich personalintensiv ist, geht dafür sogar der Geschäftsführer des AWO-Kreisverbands, Reinhard Zedler, mit in den Einsatz, der sich deswegen auch gleich beim ersten Impftermin die Spritze mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer in der ersten Stufe immunisieren lassen konnte.
Landrat Zeno Danner, der bei diesem wichtigen Termin mit seinem Referenten Jens Bittermann zugegen war, welcher auch das Kreisimpfzentrum mit aufbaut, zeigte sich erfreut, dass mit diesem Termin ein Signal gesetzt werden konnte, trotz des noch raren Impfstoffes. Man sei mit weiteren Heimen derzeit in Abklärung, sodass schon bald weitere Impftermine folgen würden. Die Pflegeeinrichtungen müssen sich selbstständig darum kümmern, solche Impftermine zu bekommen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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