Spannendes Theater auf der Bühne der Gems
Erst Liebe macht vollkommen

Theater Gems Korea | Foto: Zwischen zwei Menschen hin und her gerissen. Eine der beeindruckenden Szenen des Stücks »Die Wiedervereinigung der beiden Koreas« in der Gems. swb-Bild: of
  • Theater Gems Korea
  • Foto: Zwischen zwei Menschen hin und her gerissen. Eine der beeindruckenden Szenen des Stücks »Die Wiedervereinigung der beiden Koreas« in der Gems. swb-Bild: of
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Singen. »Die Wiedervereinigung der beiden Koreas« – eine Vision, die politisch derzeit noch als unmöglich erscheint, auf der Theaterbühne der Gems wurde sie durch die Theatergruppe von Nete Mann eine Woche lang geprobt. Das Stück des französischen Autors Joel Pommerat hatte in vielen Szenen dafür ein Rezept parat: Die Liebe und die Fabel von den Kugelmenschen, die einst vier Beine und vier Arme hatten, aber von den Göttern geteilt wurden. Sie wollen wieder eins werden, wieder Kugelmensch sein. Und das erklärt den Magnetismus der Menschen, die sich zueinander hingezogen fühlen wohl auch am besten, der hier auf der Bühne von Kirsten Schaefer, John Loram, Hilke Hantel, Jutta Kämpf-Heieck, Leander Kämpf, Anna Hauer, Anny de Silva und Harald Karrer inszeniert wurde. Im schnellen Takt wechselten die Szenerien in der effektvoll minimalistischen Bühnenlandschaft. In über 40 Rollen galt es für die Akteure rein zu schlüpfen, wenn es um den ersten Moment ging, bei dem es das berühmte »Click« gibt, aber auch wenn es um das Ende einer Beziehung ging, wenn eine Hochzeit platzen sollte, wenn die demente Frau ihren Mann an jedem Tag von Neuem kennenlernt, und alsbald schon wieder vergessen hat. Das Stück hat die Vielfalt der Liebe eindrücklich deutlich gemacht und die Schauspieler in ihrer Wandelbarkeit wirklich gefordert, denn manchmal brauchte es nicht mal Worte, um den Zauber der zwischenmenschlichen Bande spürbar zu machen. Manchmal kann man mitfiebern, manchmal herzhaft mitlachen, und manche Szene rührte auch zu Tränen in der Tragik des Endlichen. Eine schöne Inszenierung, die freilich die Ausdauer vom Publikum verlangte. Die Singener Inszenierung wurde von der Bürgerstiftung Singen gefördert.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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