Neuer Anstoß im Hegau-Museum
Erinnern nicht vergessen

Holocaust Hegau Museum | Foto: Erstmals wurde in Singen der Holocaust-Gedenktag begangen. Im Bild Axel Huber, Ralf Stephan, Britta Panzer und Carmen Scheide. swb-Bild: of
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Singen. Seit der kürzlich verstorbene Bundespräsident Roman Herzog daran erinnerte, das die Deutschen den Tag nicht vergessen sollten, an dem die Befreiung der bereits zum Tode geweihten Menschen aus dem KZ Ausschwitz/ Birkenauf am 27. Januar 1945 vollzogen wurde, hat sich viel getan. In vielen Städten wird an diesem Tag den damit aufgedeckten Greueltaten der Nazi-Diktatur gedacht. In der Region wird dieser Tag insbesondere im Zentrum für Psychiatrie Reichenau aufgrund der Vorgeschichte, wie auch durch die Junge Union der CDU in Radolfzell angesichts der SS-Kaserne begangen.
Und auch in Singen soll dieser 27. Januar in Zukunft eine stärkere Rolle des Gedenkens spielen. Das wünschen sich die Vorsitzende des Förderverein Theresienkapelle und Freundeskreis Kobeljaki, Carmen Scheide, wie Axel Huber, der in seiner Freizeit auf die Spur von jüdischen Familien ging, deren Nachfahren nach Australien emigrierten und die oft ihre Geschichte mit der Familie verloren hatten.

Beide berichteten am Vorabend des Holocaust-Gedenktags im voll besetzten neuen Hörsaal des Hegau-Museums über ihre Forschungen. Familien, die fast vollständig ausgelöscht wurden, hatte Axel Huber in sehr aufwändiger Arbeit erforscht. Für seine Forschungen war Huber auch zur Gedenkstätte Auschwitz gereist. Die Massaker in der Ukraine wurden hier durch Carmen Scheide wieder ins Licht der Gegenwart geholt. Gerade in der Ukraine gebe es bezüglich der durch die deutschen Besatzer im »vaterländischen Krieg« begangenen Greueltaten keine Erinnerungskultur.

Stadtarchivarin Britta Panzer, die an dem Abend begrüßte, wie auch der Leiter des Hegau Museums, Ralf Stephan, würden sich über ein Holocaust-Gedenken unter dem Hohentwiel freuen.
Dass es in Singen in früheren Jahren durchaus dieses Gedenken bereits gab, daran erinnerte in der Veranstaltung unter anderem Klaus Michael Peter, der zum Beispiel am Veranstaltungen zum 50. Jahrestag der Reichsprogromnacht von 1938 oder zum 70. Jahrestag des Kriegsendes. Vieles seien einmalige Veranstaltungen gewesen. Jetzt wolle man aber eine jährlich wiederkehrende Veranstaltung daraus erwachsen lassen, war der Wunsch an diesem Abend.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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