21 Rabatt als Symbol für den Lohnunterschied zwischen Mann und Frau
»Equal Pay Day« am Montag in Singener Cafés

Equal Pay Day | Foto: Sie wollen mit dem EqualPayDay ein Zeichen in Singen setzen (v.l.): Die Landkreisfrauenbeauftragte Petra Martin-Schweizer, Daniel Bahr und Andrea Hacker von Haco Kaffee, Edgar Deschler vom Café Schröder, Bürgermeisterin Ute Seifried und Sami Neziri vom Ch
  • Equal Pay Day
  • Foto: Sie wollen mit dem EqualPayDay ein Zeichen in Singen setzen (v.l.): Die Landkreisfrauenbeauftragte Petra Martin-Schweizer, Daniel Bahr und Andrea Hacker von Haco Kaffee, Edgar Deschler vom Café Schröder, Bürgermeisterin Ute Seifried und Sami Neziri vom Ch
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Singen. Der 18. März ist ein besonders symbolischer Tag für alle Frauen in Deutschland. An diesem Tag sind bereits 21 Prozent des Jahres vergangen. Laut dem Statistischen Bundesamt verdienten Frauen 2017 durchschnittlich jene 21 Prozent weniger als Männer. Bis zu diesem Tag arbeiten Frauen also sozusagen umsonst.

Ein Teil dieser Lohnlücke lässt sich auf sogenannte strukturelle Unterschiede zurückführen. Viele Frauen erlernen Berufe, die schlechter bezahlt sind, arbeiten seltener in Führungspositionen und häufiger in Teilzeit oder in Minijobs. Doch selbst wenn man diese Faktoren herausrechnet und sich Frauen und Männer anschaut, die in der gleichen Branche und gleichen Position gleich viel arbeiten, dann ergibt sich in Deutschland immer noch eine nicht zu erklärende Lohnlücke, die sich nur langsam verringert.

Gründe genug also, um den 18. März als „Equal Pay Day“ mit einer besonderen Aktion in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken. Petra Martin-Schweizer und Julika Funk, die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises und der Stadt Konstanz, hatten dazu eine besondere Idee:

An diesem 18. März werden nun die Frauen hier in der Region in verschiedenen Cafés und Bistros 21 Prozent weniger für eine Tasse Kaffee zahlen müssen. Bürgermeisterin Ute Seifried fand die Idee so ansprechend, dass sie diese Aktion auch in Singen auf den Weg gebracht hat. Und so beteiligen sich insgesamt sieben Cafés und Bistros in der Kernstadt am „Equal Pay Day“. Mit dabei sind das Rüd´s, das Café Mocca, das Stadtgarten-Café, Haco-Kaffee, das Chez Leon, das »Schröder« und das Café Extrablatt. Sie alle werden am 18. März in ihren Gaststätten den Frauen bei der Bestellung eines Kaffeegetränks 21 Prozent Rabatt gewähren.

„Wir wollen mit der Aktion auf den eklatanten Lohnunterschied öffentlichkeitswirksam aufmerksam machen, denn damit sollte endlich mal Schluss sein“, sagt dazu Bürgermeisterin Ute Seifried. Die Wertschätzung der Pflegeberufe, in denen viele Frauen tätig sind, sowie auch die Frage, wie die Fehlzeiten, die durch die Erziehung der Kinder oder durch die Pflege von Familienangehörigen entstehen, bei der Rente ausgeglichen werden können, gehören für Ute Seifried ebenfalls dazu.

Der „Equal Pay Day“ soll die Debatte über die Gründe der Lohnunterschiede in die Öffentlichkeit tragen. Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Dort schuf man 1988 mit einer Kampagne ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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