Flüchtlinge bei Sauter Stuck und Farbe angekommen
Endlich im Handwerk arbeiten
Singen (of). Saber Safi ist sichtlich stolz auf seine neue Aufgabe: seit einigen Tagen ist er als Helfer beim Unternehmen FSauter Farbe & Putz in Singen beschäftigt und hat zum Beispiel im Trupp des Singener Unternehmens dabei mitgeholfen, dass der Umbau der Sparkasse, bei dem es am Schluss doch ziemlich hektisch wurde, termingerecht fertig wurde.
Der Helferkreis Singen hatte durch Bernhard Grunewald den Kontakt zu dem Handwerksunternehmen gesucht um hier eine Perspektive zu eröffnen. Die Handwerkskammer Saber wiederum in einen neu aufgelegten Förderprogramm Saber Safi während eines dreimonatigen Kurses auf diesen Schritt vorbereitet, die Arbeitsagentur greift erst noch finanziell unter die Arme.
Und Ulrike Sauter-Steidle war schnell zu begeistern. »Der Junge Mann kam vor einem Jahr als Analphabet und Flüchtling nach Deutschland, inzwischen hat er nicht nur recht gut Deutsch sondern auch Lesen und Schreiben gelernt. Und das Talent fürs Handwerk hat er auch ganz gut. Die Perspektive ist klar, dass Saber Safi demnächst eine richtige Ausbildung beginnen kann. Safi selbst erläuter im im Gespräch mit dem WOCHENBLATT die mühselige Flucht des heute des 22-jährigen mit seiner Familie von Afghanistan nach Europa, zu einem beträchtlichen Teil zu Fuß, vor allem wenn es über Grenzen gehen musste.
Sein klares Ziel war, dass er hier das Geld für den Lebensunterhalt selbst verdienen will. Wie klein die Welt ist. zeigt sich schon in dem Handwerkertrupp. Max Maier, der als Meister die Mitarbeiter einteilt, war selbst vor drei Jahren in seiner Bundeswehrzeit in Kundus gewesen und kann nachfühlen, was Menschen dazu bewegt, die Flucht zu ergreifen um endlich Frieden zu haben. Seit Traum: Eine Ausbildung zum Trockenbau-Monteur.
Mittlerweile hat das Unternehmen Sauter Farbe / Putz mit Hamidullah Hamidi einen zweiten Flüchtling aufgenommen, der erst mal als Maler-Helfer Fuß fasst.
Die neuen Regelungen, dass Flüchtlinge auf jeden Fall ihre Ausbildung beenden dürfen und noch zwei weitere Jahre hier trotz eines negativen Entscheids, gibt beiden erst mal eine Perspektive.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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