Finanzminister Bayaz auf dem Hohentwiel
Einst veraltet, jetzt hochmodern
Singen. Dass der Hohentwiel mit seiner Aussicht über den Hegau bis zum Bodensee und den Alpen einzigartig ist, davon konnte sich auch der Landesfinanzminister Dr. Danyal Bayaz am Vormittag des vergangenen Donnerstages, 8. September, selbst ein Bild machen. »Hier gefällt der Blick aus dem Autofenster besonders gut, da legt man gerne mal die Akten beiseite«, äußert er seine Freude auf die Führung, trotz dem drohenden »kalten Herbst« und seiner Herausforderungen.
Mitgrund für den Besuch des Ministers im Zuge seiner Schlössertour war die noch junge App »Monumente 3D, Festung Hohentwiel«. Zusammen mit Vertretern der regionalen Politik und den Staatlichen Schlössern und Gärten (SSG) als Teil des Finanzministeriums, wurde deren Verwendung vor Ort veranschaulicht. Die App soll mit ihren Funktionen der »Augmented Reality« (zu Deutsch erweiterte Realität) ganz gemäß dem Namen Realität und Modell vermischen und auf dem Smartphone- oder Tablet-Display sichtbar machen, wie die heutige Ruine wohl vor hunderten von Jahren ausgesehen haben mag.
Langfristig sei das Ziel, mit der App alle Sehenswürdigkeiten unter den Staatlichen Schlösser und Gärten zu »digitalisieren«. Dadurch könne man diese auch Menschen aus aller Welt, mit den unterschiedlichsten Hintergründen und Einschränkungen zugänglich machen. Zusätzlich und zur großen Freude des App-Projektentwicklers Dr. Frithjof Schartz bietet das aufgearbeitete und in das Modell geflossene Material eine sehr gute Basis für weitergehende Forschungen zur Festung.
»Die Entwicklung der Monumente-App ist für das SSG eine große Zukunftsaufgabe«, so deren Geschäftsführer Michael Hörrmann zu Beginn der Führung. Mit Blick auf dessen Vorreiterstellung ergänzt er: »Sonst war der Hohentwiel immer veraltet«. Das merkt man der Ruine heute zum Beispiel auch durch den Mangel an Toiletten an, die einzig verfügbare am Gipfel des Hausbergs befindet sich hinter dem Tor an der Karlsbastion. Damit, wer hier ein Bedürfnis hat, nicht weiterhin mit dem Eintritt in die Ruine bezahlen muss, soll das entsprechende Tor ein Stück nach hinten versetzt und die Toilette somit frei zugänglich gemacht werden.
Autor:Anja Kurz aus Engen |
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