Insgesamt aber nur leichte Zunahme der Straftaten

Einbruchserie beschäftigt Kripo immens

Konstanz (of). Die zum Jahresbeginn umgesetzte Polizeistrukturreform, im Zuge derer das Polizeipräsidium Konstanz mit einem Einzugsbereich von 900.000 Einwohnern zwischen Tengen und Leutkirch geschaffen wurde, hat sich bereits in der Statistik für das Jahr 2013 niedergeschlagen. Der leitende Kriminaldirektor Martin Schatz stellte die Zahlen für den gesamten Einzugsbereich vor. „Wir liegen insgesamt weiter deutlich unter dem Landesschnitt“, betonte er. Im Land liegt die Zahl der Straftaten landesweit bei 5.450, im neuen Einzugsbereich hier am See bei 5.057. Anders ist freilich die Situation immer noch in Singen, die Stadt wird nach Ravensburg Platz 2 mit 8.698 Straftaten auf 100.000 Einwohner hochgerechnet. „Wir leben aber nach wie vor in einer vergleichbar sicheren Region. Insgesamt wurden im Landkreis Konstanz auf 100.000 Einwohner 5.075 Straftaten aktenkundig, das ist nur eine leichte Zunahme um 189 Fälle. Die Aufklärungsquote sei im Kreis Konstanz leicht von 59,2 auf 57,9 um 1,3 Prozentpunkt gesunken. Froh sind die Vertreter der Kripo, dass insbesondere die Zahl jugendlicher Täter stark zurück gegangen sein. Die Zahl der Gewalttaten habe insgesamt leicht im Kreis abgenommen, die Zahl der Fälle sexueller Gewalt bis zur Vergewaltigung ist allerdings von einer deutlichen Zunahme geprägt.

Sorgenthema Nummer 1 ist die stark steigende Anzahl von Wohnungseinbrüchen. „In allen vier Landkreisen haben wir Zunahmen, zum Teil sogar starke. Spitzenreiter ist der Landkreis Konstanz mit einer Zunahme von 179 auf 306 Fälle insgesamt. Die Aufklärungsquote ist hier mit 16 Prozent noch sehr gering. „Was tun wir“, ist die Frage fürs ganze Jahr. „Das Thema brennt uns auch wegen der Frage des Sicherheitsgefühls auf den Nägeln“, machte Kriminaldirektor Uwe Stürmer deutlich. Die Einbrüche werden deshalb auch nicht mehr in den Revieren bearbeitet, sondern wurden auf eine Sonderermittlungsgruppe übertragen. „Wir gehen davon aus, das überregional agierende Gruppen aus Südosteuropa hier aktiv sind“ , so Stürmer. Wir gehen verstärkt mit Gruppen der Bereitschaftspolizei in die Wohngebiete hinein, um Einbrüchen durch unsere Präsenz vorzubeugen.“ Wichtig sei aus Seiten der Bevölkerung, verdächtige Wahrnehmungen sofort zu melden. „Wir kommen lieber drei Mal umsonst, als einmal zu spät“, betonte Stürmer. „Wir haben gute Spurenlagen und sind relativ sicher bald entsprechende Fahndungserfolge bekannt geben zu können“, wurde auf der Medienkonferenz angekündigt.

Einziger Trost: Landesweit liegen die Quoten trotzdem noch höher. „Wir sind hier immerhin hier noch ein bisschen sicherer“, so Martin Schatz.

Im Anstieg begriffen ist auch wieder die Rauschgiftkriminalität. Konstanz hat im Einzugsbereich den Spitzenplatz, Singen liegt trotz signifikantem Rückgang hinter Friedrichshafen und Ravensburg auf Platz 4. Das Gros der Fälle bezieht sich auf Canabis, „Cristal“ ist noch eine Randerscheinung. Neu kommen allerdings verstärkt „psychoaktive Substanzen“ auf den Markt. Die Bedeutung von Heroin dank der langjährigen Aufklärungsarbeit rückläufig. Die Zahl der Drogentoten ist im Bezirk um 4 auf 12 angestiegen.

Dass ansteigende Fallzahlen auch mit erfolgreicher Polizeiarbeit in Verbindung stehen können, zeigt er starke Anstieg aufgedeckten Fälle vom Handel mit Kinderpornographie. Die Polizei hat hier ein straffes Netzwerk geschaffen, um Fällen auf die Spur zu kommen. „Wir wollen hier nicht mehr nur vom Besitz und Tausch ausgehen, sondern auch die Produzenten finden“, unterstrich Uwe Stürmer. Hier geht das Polizeipräsidium bald mit einer neuen Software in die Szene hinein.

Insgesamt 8 vollendete Tötungsdelikte verfolgt die Kriminalpolizei im letzten Jahr im Kreis Konstanz. Acht weitere Versuche habe es gegeben. Darunter fallen auch fahrlässige Tötungen. Insgesamt handle es sich bei den meisten Fällen um Beziehungstaten.