Sparkasse legt Wachstumsbilanz vor / Klage über Regulierungsflut
Ein „tolles Jahr“ mit Zukunftsreserve

Sparkassen Bilanz | Foto: Jens Heinert und Dr. Alexander Endlich stellten die Bilanz der Spakasse Hegau-Bodensee für 2019 vor. swb-Bild: of
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Singen. „Wir haben ein wirklich tolles Jahr vorzuweisen“, freute sich Sparkassen Vorstandvorsitzender Alexander Endlich. Die sehr großen Zuwächse, schränkte er gleichzeitig ein, würden der Bank freilich helfen, um die großen Herausforderungen der Zukunft anfgehen zu könne, die sich in diesen Tagen schon ankündigten. Ein Thema bleibt die exorbitante Regulierungsflut Europas die viel Personalleistung „ohne jeden Mehrwert“ binde, abgesehen von neuen Sonderabgaben. Und auch die immer schneller voranschreitende Digitalisierung. Der geplante europäische Krisenfonds für Banken wird angesichs der Ungleichheiten der Länder mit Argusaugen beobachtet.

In Zahlen: Das Kundengeschäftsvolumen, das die Geschäfte der Bank abbildet mit dem Wertpapiergeschäft wuchs um ganz 399 Millionen Euro auf nun 5,45 Milliarden Euro an. Die Kundeneinlagen stiegen dabei um 246 Millionen Euro auf 2,91 Milliarden Euro, trotz Minimalzinsen. „Wenn wir 2018 dazunehmen, dann war das ein Wachstum um über 350 Millionen Euro“, so Endlich. Der Bruttobsatz an Wertpapieren stieg trotz Null- und drohendem Minuszins nur um 12 Millionen Euro auf 134 Millionen Euro. Der Bestand liege hier bei 610 Millionen Euro, erklärte Endlich.

Bei Konsumenten-Kleinkrediten liegt das Wachstum bei 3,5 Millionen Euro von 19,6 auf nun 23,1 Millionen Euro. Das seien rund 1.500 Vorgänge gewesen, wurde zu Bilanzkonferenz erläutert. Der Gesamtbereich der Kundenkredite stieg um 153 Millionen Euro von 2,38 Milliarden auf 2,53 Milliarden an. DiesesWachstum sei trotz sehr hoher Tilgungsleistungen möglich gewesen, was für eine recht starke wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsgebiet der Sparkasse spricht und womit das Geldinstitut zu den Leadern im Land gehöre. In 2019 habe es Zusagen von 628 Millionen Euro an Darlehen gegeben, das sind 113 Millionen Euro mehr. Alleine 322 Millionen Euro davon sind der Anteil beim Wohnungsbau. Der Anteil von Förderkrediten (KfW und L-Bank) liege bei 8,7 Prozent, nicht ohne Grund sei man Premiumpartner der LBBW.

Weil die Bank ihr Geld selbst nur mit Minuszins anlegen kann, ist der Zinsüberschuss trotz Wachstum leicht geschrumpft um 1,1 Millionen Euro auf nun 48,7 Millionen Euro. „Wir subventionieren damit unsere Kundschaft“ unterstrich Alexander Endlich. Man bleibe derzeit auch dabei, kein Verwahrendgelt zu erheben. Dagegen stieg der Provisionsüberschuss um 2,8 Millionen Euro auf nun 22,2 Millionen Euro, der Verwaltungsaufwand mit Personalkosten wurde mit 47,3 Millionen Euro gehalten, freilich das auch mit einigen Mitarbeitern weniger. „Da hat sich die Vorstandsebene nicht ausgeschlossen“, so Vorstand Jens Heinert. Dadurch konnte erstmals seit Jahren das Betriebsergebnis von 22,8 Millionen Euro um 1,9 Millionen auf nun 24,7 Millionen Euro angestiegen. „Das sehen wir als Trendwende“, so Dr. Endlich.

Digitalisierung bleibt Chefsache für die regionale Bank: „Jederzeit und überall“ ist inzwischen eigentlich Standard, so Jens Heinert. Inzwischen überhole sogar die Sparkassen-App die klassische Online-Nutzung. Allerdings belegten aus Studien des Instituts für Meinungsforschschung Allensbach, dass es da mit den älteren Kunden noch eine Generation von Skeptikern gebe, auf die man mit dem regional zugeschnittenen Beratungsagebot reagiere. „Das Thema Bargeld wird übrigens durch immer mehr digitale Angebote nicht weniger“ ist Jens Heinert überzeugt.

Die im letzten Jahr eingeführte „Azubi-Lounge“ mit Beratungen zu digitalen Angeboten soll dieses Jahr auch in anderen größeren Geschäftsstellen angeboten werden aufgrund der positiven Aufname, informierte Heinert in der Medienkonferenz. Der Kundenberatungscenter, der in Stockach angesiedelt ist für die Kontakte von Telefon bis Chat, solle von 12 auf 20 Mitarbeiter verstärkt werden, kündigte Heinert am Montag an. „Wir sind Direktbank, Onlinebank aber eben auch Sparkasse“, brachte das Jens Heinert auf den Punkt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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