"Fly-Over-Rampe" am Autobahnkreuz Hegau eingeweiht/ Staus an Baustellen vermeiden
Ein Stück Schweizer Straße auf deutscher Autobahn

A 81 Rampe | Foto: Sogar ein Band wurde für die rund 100 Meter lange Rampe durchschnitten. Im Bild Landtagsabgeordneter Wolfgang Gededon, Yvonne Guduscheit von der Neubauleitung Singen des RP, Birgitta Worringen vom Bundesverkehrsministerium, Verkehrsminister Winfried Herma
  • A 81 Rampe
  • Foto: Sogar ein Band wurde für die rund 100 Meter lange Rampe durchschnitten. Im Bild Landtagsabgeordneter Wolfgang Gededon, Yvonne Guduscheit von der Neubauleitung Singen des RP, Birgitta Worringen vom Bundesverkehrsministerium, Verkehrsminister Winfried Herma
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Singen. Am Freitagmorgen hat Verkehrsminister Winfried Hermann zusammen mit Birgitta Worringen, Unterabteilungsleiterin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), eine so genannte „Fly-Over-Rampe“ am Autobahnkreuz Hegau bei Singen auf der Tangente zur Auobahn nach Stockach freigegeben. Der Verkehr kann dabei auf einer provisorischen Fahrbahn über die Baustelle hinweg weitergeführt werden. „Ich freue mich, dass wir mit dieser bundesweit erstmaligen Pilotanwendung einen innovativen Ansatz zur Minimierung der Verkehrsbeeinträchtigungen nun auch auf die deutschen Straßen bringen“, so Minister Hermann. Das kuriose daran: die Technik wurde in Österreich erfunden, ist dort bereits seit dem Jahr 2003 im Einsatz. Die Rampe selbst ist eine Leihgabe aus der Schweiz, wo zwei solcher Rampen seit 2008 bezhiehungsweise 2010 schon im Einsatz sind. Die Rampe selbst ist durch die Markierungen ein Stück Schweizer Straße im deutschen Autobahnnetz weil wegen der kurzen Ausleihfrist natürlich nicht neu markiert wird.

Der Kontakt entstand über Marcel Zembrot vom Verkehrsministerium, der im Rahmen einer Hospitanz in der Schweiz vor drei Jahren die Rampe entdeckte, die nun hier bei Singen getestet wird. Die Vorteile liegen für ihn klar auf der Hand: Straßenabschnitte müssen für die Brückensanierung nur ganz kurz abgesperrt werden, für den Auf- und später dem Abbau der Rampe. In Singen benötigten die Spezialisten des Schweizer Unternehmens NSNW AG gerade mal 7 Stunden. Durch die Rampe kann der Verkehr dann wieder über die Rampe fließen, wenn auch mit einem Tempolimit von 60 km/h und für LKW von 40 km/h. Doch Staus könnten damit ziemlich vermieden werden. Und auch für die Arbeiter sei für mehr Arbeissicherheit gesorgt, denn sind dann unter dem Verkehr, meint der Verkehrsexperte. Die Lärmbelästigung durch die fahrenden Autos sei hinnehmbar.

Weil das für Deutschland ein Pilotprojekt ist, wird es in den nächsten drei Wochen einigen Behördentourismus an der Rampe geben, war bei der Einweihung zu erfahren. Denn das Land Baden-Württemberg plant, sich eine solche Rampe zuzulegen. Angesichts von 9.300 Brücken an Autobahnen, Bundes- und Landestraßen steht auch einiges an Sanierungsbedarf an, machte Verkehrsminister Winfried Hermann deutlich. Und den Erhalt der Brücken-Infrstruktur nehme man erst im Land. Der Verlauf der Baustelle wird übrigens genauestens dokumentiert um Erfahrungen für weitere Baustellen dieser Art zu gewinnen. Die zweite Brücke am Autobahnkreuz in Richtung Stockach wird dann allerdings wieder ohne diese Rampe saniert, mit entsprechenden Sperrungen und Umleitungen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.