Kooperation mit "Stiftung Kinder forschen"
Ein Quantensprung für das Schülerforschungszentrum
Singen. Einen wichtigen weiteren Schritt konnte das Schülerforschungszentrum mit der Besiegelung einer Kooperation mit dem "Stiftung Forschen" aus Berlin am 26. April im Rahmen eines Festakts in der Bibliothek des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums vollziehen und wird damit auch Teil eines großen Netzwerks.
Stefan Fehrenbach, Leiter des Forschungszentrums, machte es dabei richtig spannend. Denn am Rednerpult leuchtete eine rote Ampel, die sich erst auf Grün schaltete, nachdem die neuen Partner des Netzwerks ein Puzzle mit dem Bild der neuen Kooperation zusammengefügt hatten und über Opto-Sensoren ganz technisch das Licht auf Grün umschalteten.
Für diesen Festakt waren eigens Nadine Lohse und Inken Stibbe aus Berlin nach Singen angereist und zeigten sich froh, nach einem Jahr Vorbereitung am Ziel angekommen seien. Im großen Netzwerk könne man noch erfolgreicher arbeiten, vor allem weil die Mitarbeitenden des Schülerforschungszentrums damit auch Fortbildungen und weitere Qualifizierungen in Anspruch nehmen können, was aktuell schon der Fall ist.
Der Fokus der neuen Kooperation geht dabei auf noch jüngere Menschen, zum Beispiel in Kindergärten, für das das Schülerforschungszentrum nun auch neues Personal brauche, wie Stefan Fehrenbach sagte. Das Geld kommt in diesem Fall von der Radolfzeller Messmer-Stiftung als weiterer Partner dieser Kooperation. Stiftungsvorsitzende Petra Bialoncig sagte, dass man vor rund einem Jahr auf die Stiftung zugegangen sei. Es sei enorm wie viel Engagement hier für die Zukunft der MINT-Berufe (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) an den Tag gelegt. Dieses Engagement werde die Partner auch weiter zusammenführen, ist sie sich sicher. Die beiden von der Messmer-Stiftung gebauten Kindergärten in Radolfzell werden nun auch erste Nutznießer der neuen Kooperation sein, wie zum Start verkündet werden konnte.
Das finanzielle Engagement der Messmer-Stiftung macht nun auch eine Stelle für die Koordination des Mehr an Einsätzen möglich, die bereits mit Stefanie Axamit besetzt werden konnte. Es ist die erste reine Stelle für das Schülerforschungszentrum überhaupt, denn die drei bisherigen Mitarbeitenden Karl Laber, Sandra Blumenrath und Sebastian Wolf sind hier in Nebenbeschäftigung tätig. Stefanie Axamit ist auch schon eifrig dabei, die Kindergärten, Kinderhorte und Kinderhäuser der Region anzuspechen, um auf die Einsätze des Schülerforschungszentrums vorzubereiten und dafür zu werben.
Wie wichtig diese Arbeit ist, bestätigte Barbara Bötsch, die Leiterin des NPTC (Nestle Product Technology Center) in Singen. "Wir brauchen den Geist der forschenden Entwicklung, denn viele Industriezweige hätten ein Riesenproblem mit Nachwuchskräften. Wenn das NPTC Stellen ausschreibe, kämen die Bewerbungen inzwischen aus Marokko, Dubai oder Indien, aber nicht mehr hier aus dem eigenen Land. Um das zu ändern, müsse man früh damit anfangen, die jungen Menschen hier für diese Berufe zu interessieren und ihren Forschergeist zu wecken. Gerade was Frauen in diesen Berufsfeldern und in der Forschung betrifft, sei man immer noch so rückständig wie in der Zeit, als sie in ihren Beruf eingestiegen sei. Deshalb sei sie sehr froh, dass man hier nun noch enger für das Thema zusammen arbeite in Singen und damit in der Region. Wegen der Kooperationen mit Radolfzell war nicht umsonst auch Bürgermeisterin Monika Laule hier auf dem Festakt mit dabei gewesen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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