Mundart-Nacht
Ein ganzer Abend zu Ehren des Dialekts

Mit dem Brett vor dem Kopf beklagt sich Uli Führe darüber, was die Leute heutzutage so alles glauben. | Foto: Tobias Lange
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Singen. Oftmals lustig, manchmal nachdenklich - aber immer Muettersproch: Das gab es bei der großen Mundart-Nacht, zu der die Muettersproch-Gsellschaft in die Stadthalle Singen eingeladen hatte. Dabei zeigte sich erneut, dass Lachen und Musik eben doch Universalsprache sind - selbst wenn man nicht jedes Wort versteht, das Gefühl dahinter kommt halt doch rüber.

Humorvoll war bereits die Begrüßung durch Uschi Isele, eine der drei geschäftsführenden Vorstände, die für den erkrankten Lokalmatador Walter Möll einsprang: "Wenn ich niemand kenn, kann ich auch niemand vergessen", meinte sie. Sie ergänzte ihre Begrüßung auch mit ein wenig Mitgliederwerbung. Denn: "Die Muettersproch-Gsellschaft hat keinen Aufnahmestopp."

Durch das hochkarätig besetzte Programm führte dann ihr Vorstandskollege Jürgen Hack, der nicht nur die Künstlerinnen und Künstler vorstellte, sondern auch mit viel Witz und Charisma die kurzen Pausen dazwischen zu füllen wusste. Man sei eine große, übers Land verstreute Familie und eng mit dem Dialekt verbunden, meinte er. Und er nahm die Schwaben in Schutz: "Schwaben sind nicht dumm", versicherte er, "die haben nur Pech beim Denken."

Durch das Programm führte Jürgen Hack, der auch mal auf Tuchfühlung mit dem Publikum ging. | Foto: Tobias Lange
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Den Auftakt machte Claudia Pohel, die mit Harfe und Gitarre einerseits humorvoll über die Vorzüge vom "Gräble" zwischen Mutter und Vater und den Schrecken von "eiskalte Fueß" sang, andererseits mit einer übersetzten Version von "You've got a friend" und ernsthafterem Ton versicherte: "Du hasch a Freundin." Ein Wechselbad der Gefühle gab es auch mit Uli Führe. Er erinnerte an verstorbene Mundart-Größen wie Bruno Epple sowie an "de Mame ihre Sockä", die er statt Matchbox-Autos, Lego oder Fischertechnik geschenkt bekommen habe. Mit einem Brett vorm Kopf klagte er zudem über das, was die Menschen mittlerweile alles glauben und fasste zusammen: Glaube gehört in den Himmel, Verstand auf die Erde.

In ihrer Paraderolle der Berta Fleischle gab sich nach einer kurzen Pause die Kabarettistin Sabine Essinger die Ehre. Sie bewies, dass es Schwaben eigentlich überall auf der Welt gibt und schlüpfte dann auch in die Rolle der restlichen Familie Fleischle - dem Baby und den Basen. Das große Finale gaben schließlich die Musiker der Folkrock-Gruppe "Goschehobel", die bewiesen, dass Mundart auch richtig rocken kann.

Mit dem Brett vor dem Kopf beklagt sich Uli Führe darüber, was die Leute heutzutage so alles glauben. | Foto: Tobias Lange
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Autor:

Tobias Lange aus Singen

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