Struktureller Umbruch im Siedlerheim / Verein »Fidelio« aufgelöst
Ehrenamtliches Engagement an Belastungsgrenze

Singen macht sauber | Foto: Nach dem erfolgreichen Start 2019 findet »Singen macht sauber« am 25. April in der Südstadt statt. swb-Bild: stm/Archiv
  • Singen macht sauber
  • Foto: Nach dem erfolgreichen Start 2019 findet »Singen macht sauber« am 25. April in der Südstadt statt. swb-Bild: stm/Archiv
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Singen. Das Thema Ehrenamt lässt viele Vereine an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Das WOCHENBLATT berichtete über das Projekt »Habe die Ehre«, um das bürgerschaftliche Engagement zu stärken. Die Stadtputzete »Singen macht sauber«, die erfolgreich 2019 wiederbelebt wurde, soll am Samstag, 25. Mai, diesmal in der Südstadt stattfinden. Ob Groß oder Klein, Jung und Alt, jeder kann ab 9 Uhr mitmachen. Anmeldungen bitte an singenmachtsauber(at)singen.de

Treffpunkt der diesjährigen Müllsammelaktion ist das Siedlerheim. Wie deren erster Vorsitzender, Christian Siebold, im Gespräch mit dem WOCHENBLATT betonte, solle der Südstadttreff auch künftig erhalten bleiben. Er hoffe, dass eine gute Überleitung des Siedlerheims des Verbandes Wohneigentum SG Singen zu einem Quartierstreffpunkt in der Südstadt vonstatten gehe, damit die ehrenamtliche Tätigkeit der wenigen Aktiven in einen vernünftigen und zeitlich machbarem Rahmen überführt werden kann, wünscht er sich.

»Daran arbeiten wir und sind im Gespräch mit der Stadtverwaltung, dem Gemeinderat und der Arbeiterwohlfahrt, um das Siedlerheim als Begegnungsstätte für Jung und Alt in der Südstadt erhalten zu können. Dies geht aber nur mit einem funktionsfähigen Vorstand«, so Siebold. Doch Fakt sei auch, dass in diesem Jahr die Vorstandschaft neu besetzt werden müsse und aufgrund fehlender Kandidaten die Mitgliederversammlung auf das dritte Quartal verschoben würde, so der Vorsitzende weiter.

Um dies zu begleiten, sei er selbst bereit, auch als Vorstand der Siedlergemeinschaft weiterzuarbeiten.
Die Veranstaltungen im Siedlerheim seien nur noch zu fünf Prozent vereinsbezogen, erklärt Siebold. Ziel müsse es deshalb sein, dass sich die Siedlergemeinschaft künftig auf die Kernpositionen im Wohnungsbereich zurückziehen solle, machte er deutlich. Die selbstbewirtschaftete Wirtschaft im Siedlerheim sei so nicht mehr zu leisten, bedauerte Siebold den Schritt. Doch sehr oft sei das Siedlerheim durch Vereinsvermögen bezuschusst worden.

Nichtsdestotrotz freut sich Siebold auf die zahlreichen Veranstaltungen in und um das Siedlerheim in diesem Jahr: Ein Highlight ist wieder der Markt der Möglichkeiten mit der Initiative »Stark im Süden« am Samstag, 4. Juli und abends cabaret »Pflegestufe Null« aus Oberschwaben.

Am Donnerstag trafen sich die letzten Mitglieder der Fidelio e.V. Singen – im Siedlerheim, um die Auflösung des Vereins nach 70 Jahren sowohl aufgrund der demographischen Entwicklung als auch mangels (verständlicher) Bereitschaft deren überalterte Mitglieder zukünftig ehrenamtlicher Vorstandsarbeit zu übernehmen, zu beschließen. Zu »guten« Zeiten lag übrigens deren Mitgliederzahl bei über 150 Personen. Die Stadt Singen – vertreten durch Verena Häuptle vom Seniorenbüro der Stadt – unterstützte dabei in rechtlichen Belangen diese Auflösung. Dieser wurde in der Folge einstimmig zugestimmt. Übrigens die Maggi-Senioren, die sich monatlich im Siedlerheim treffen, ermöglichen den verbleibenden interessierten »Fidelios« sich den »Fridolinern« anzuschließen.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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