Kulturförderpreise Singen-Hegau vergeben
Ehre, wem Ehre gebührt
Singen (stm). Garniert mit unterschiedlichster Musik und Bildbeiträgen zeigte die Verleihung des Kunstförderpreises Singen-Hegau in der Singener Stadthalle am Freitagabend wieder einmal wie bunt und vielfältig das kulturelle Schaffen in der Region ist. Ausgezeichnet wurden alt und jung - auch beziehe man im Gegensatz zu früheren Jahren populäre Kunstrichtungen mit ein, betonte die 1. Vorsitzende des Kulturförderpreises, Ursula Graf-Boos gegenüber dem WOCHENBLATT. In inzwischen über 30 Jahren Kulturförderpreis wurden damit insgesamt 218 Preisträger mit etwa 270.000 Euro gefördert.
2016 konnten dank des neuen Sponsoringkonzeptes sieben Preise vergeben werden. Mit einem Förderpreis 2016 wurde das Theaterprojekt der Waldorfschule Wahlwies, die Jugendkapelle des Musikvereins Worblingen sowie die Sängerin Nicole Scholz ausgezeichnet und mit jeweils 1.500 Euro bedacht. Über die mit 1.000 Euro dotierten Anerkennungspreise durften sich Dr. Carmen Scheide, das Ehepaar Vahyinger, die Freiwillige Feuerwehr Singen und »Frohsinn unlimited« freuen.
Dass der Funke beim Theaterprojekt der Waldorfschule Wahlwies immer und immer wieder – seit bereits 30 Jahren - zuerst auf die Schüler und dann auf die Zuschauer überspringt, dafür ist Lehrer, Theaterpädagoge und Regisseur Roland Redel seit Beginn verantwortlich, lobte Laudator Marcel Da Rin dieses für jeden Achtklässler der Waldorfschule einmalige Erlebnis.
Mit Elan, Durchsetzungsvermögen und Charme setzt sich Dr. Carmen Scheide als Partnerschaftsvorsitzende für Kobeljaki und Erste Vorsitzende des Fördervereins Theresienkapelle Singen ein.
Stellvertretend für die Jugendmusikarbeit wurde von den Stiftungsräten des Kulturförderpreises die Jugendmusikkapelle MV Worblingen ausgewählt. Wie Laudator Jörg Böhm erklärte, sei es im Jahr ihres 50-jähriges Bestehen, eine Gnade, dass ihr erster Dirigent Edmund Zinsmayer mit bald 90 Jahren dieses Jubiläum seines von ihm gegründeten Orchesters noch mitfeiern kann. Seit 15 Jahren leitet nun Christian Gommel als fünfter Dirigent das Jugendorchester. Mit »Best of the Blues Brothers« erfreuten die 11 bis 18jährigen Musiker die Stadthalle.
Ehre, wem Ehre gebührt – und dazu gehört in Singen zweifellos das Ehepaar Helena und Werner Vahyinger, die vor drei Jahren zurück nach Singen zogen und in der Schaffhauserstraße eine Galerie betreiben und sich eben nach 40 Jahren sich nicht ins Privatleben zurückgezogen haben. Denn wie Laudator Christoph Bauer treffend formulierte »Aber ehrlich: Kann man sich dieses offene, begeisterungsfähige, jung gebliebene und neugierige Paar ohne Teilhabe an der Kunst vorstellen?«
Auch der nächste Anerkunngspreis war ein wenig überraschend, aber dennoch wohlbegründet und gerechtfertigt. Ausgezeichnet wurde die Freiwillige Feuerwehr Singen, die wie Laudatorin Ursula Graf-Boos betonte, mit ihren zahlreichen Aktionen das Kulturjahr 2016 in Singen entscheidend mitgeprägt hat.
Musikalisch ging es mit dem Projektchor Frohsinn unlimited um Kopf Andreas Gromminger in den Endspurt. Denn auch der letzte Förderpreis ging mit Nicole Scholz an eine begnadete Sängerin, die in diesem Jahr den zweiten Platz beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« gewonnen hat.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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