Mehr Artenvielfalt auf dem Firmengelände
Drei Konstanzer Firmen beteiligen sich am Projekt „Azubi-Gärten“

Sie gehören zu den Pilotunternehmen des Projekts Azubi-Gärten der Bodensee-Stiftung: Projektverantwortliche Daniela Dietsche (links) hat das Südkurier Medienhaus, im Bild vertreten durch Personalleiterin Janka Miesch (zweite von links), INGUN, im Bild vertreten durch Ausbildungsleiter Holger Schäffer (zweiter von rechts), und die Spitalstiftung Konstanz, vertreten durch Gemeinwohlbeauftragte Diana Oppermann (rechts), aus den Bewerbungen für das Projekt ausgewählt. Jürgen Riedlinger (Mitte), Geschäftsführer der Fruchthof Konstanz GmbH, stellte ihnen auf dem begrünten Dach des Unternehmens mögliche Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität auf Firmengeländen vor.  | Foto: Bodensee-Stiftung
  • Sie gehören zu den Pilotunternehmen des Projekts Azubi-Gärten der Bodensee-Stiftung: Projektverantwortliche Daniela Dietsche (links) hat das Südkurier Medienhaus, im Bild vertreten durch Personalleiterin Janka Miesch (zweite von links), INGUN, im Bild vertreten durch Ausbildungsleiter Holger Schäffer (zweiter von rechts), und die Spitalstiftung Konstanz, vertreten durch Gemeinwohlbeauftragte Diana Oppermann (rechts), aus den Bewerbungen für das Projekt ausgewählt. Jürgen Riedlinger (Mitte), Geschäftsführer der Fruchthof Konstanz GmbH, stellte ihnen auf dem begrünten Dach des Unternehmens mögliche Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität auf Firmengeländen vor.
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Konstanz. Neben dem Klimawandel gehört der Verlust der Artenvielfalt zu den größten Zukunftsherausforderungen. Die Bodensee-Stiftung entwickelt mit „Azubi-Gärten“ ein Konzept, das jungen Menschen am Anfang ihres Berufslebens sowohl Grundlagen der Biodiversität und ihre Bedeutung als Lebensgrundlage vermittelt, als auch das Knowhow, wie sie für das Firmengelände ihres jeweiligen Arbeitgebers eine biodiversitätsfördernde Maßnahme entwickeln und umsetzen können.

INGUN, Spitalstiftung Konstanz und das Südkurier Medienhaus freuen sich darüber, dass sie als drei der insgesamt fünf Pilotunternehmen aus den Bewerbungen ausgewählt worden sind. „Nicht alle Bewerbungen konnten berücksichtigt werden. Das tut uns leid. Doch freuen wir uns sehr, dass wir das Projekt mit Firmen aus sehr unterschiedlichen Branchen umsetzen können“, wird Daniela Dietsche, Projektleiterin der Bodensee-Stiftung zitiert. Denn: Die Wahl des Ausbildungsberufes ist völlig unabhängig für das Projekt. Schließlich sei es von Bedeutung, dass jeder ein Bewusstsein für die Bedeutung der Biodiversität als Lebensgrundlage entwickle und die Zusammenhänge zum Klimawandel verstehe.

Firmen sind sehr motiviert

Die Motivation der teilnehmenden Firmen ist groß: „Junge Leute wollen wissen, was das Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit tut und sich einbringen“, weiß Janka Miesch, Leiterin der Personalabteilung beim Südkurier Medienhaus. Deshalb hat das Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit bereits in den betrieblichen Unterricht aufgenommen. Den Azubis die Umsetzung eines konkreten Projektes auf dem Firmengelände vor Ort anzubieten, füge sich hervorragend in das Konzept. Auch INGUN sieht in der Teilnahme am Projekt eine weitere Steigerung der Attraktivität des Unternehmens. „Wir haben die Ausbildung neu strukturiert und in dem Zuge auch unsere Räumlichkeiten, mit eigens dafür bereitgestelltem Gebäude, sowie die Neugestaltung der Grünfläche für die Ausbildung erweitert“, führt Ausbildungsleiter Holger Schäffer aus. Er freut sich darauf, dass die Auszubildenden in einer Gemeinschaftsleistung das Firmengelände nochmals aufwerten und gleichzeitig einen Beitrag für mehr Artenvielfalt leisten werden.
Diana Oppermann von der Spitalstiftung Konstanz möchte eine wertvolle Brücke zwischen angehenden Pflegekräften und Biodiversität schlagen. Sie sagt: „Diese Verbindung herzustellen ist der Spitalstiftung ein wichtiges Anliegen. Daher haben wir uns gerne bei der Bodensee-Stiftung beworben.“ Die Spitalstiftung Konstanz arbeite schließlich für vulnerable Gruppen, hauptsächlich pflegebedürftige ältere Menschen. „Für sie, aber auch für unsere Mitarbeitenden wirkt sich eine biodiversitätsfördernde und klimawandelangepasste Gestaltung unserer Liegenschaften sehr positiv aus“, meint die Beauftragte für Gemeinwohlökonomie der Spitalstiftung.

Bodensee-Stiftung begleitet durch das Projekt

Die Firmen werden von den Referentinnen der Bodensee-Stiftung Daniela Dietsche und Linda Riek durch das Projekt begleitet. In einem abwechslungsreichen Methodenmix werden sie den Auszubildenden Grundlagenwissen zu Biodiversität vermitteln und sie in der Ideenentwicklung für mögliche Maßnahmen zum Ausbau der biologischen Vielfalt als auch der Aufenthaltsqualität auf Firmengeländen unterstützen. „Für uns ist wichtig zu zeigen, dass manchmal schon kleine, einfach umsetzbare Veränderungen eine Wirkung haben“, sagt Umweltschutzmanagerin Linda Riek. Im Anschluss erarbeiten die Auszubildenden dann ihr Projekt, individuell angepasst für ihr jeweiliges Unternehmen. „Aus ähnlichen Projekten kennen wir die positive Erfahrung von Selbstwirksamkeit und den Stolz, direkt erlebbar zur Aufwertung des eigenen Arbeitsumfeldes beigetragen zu haben“, sagt Daniela Dietsche.
Ein durchdachtes Gesamtkonzept für ein naturnahes Firmengelände hat der Fruchthof Konstanz bereits beim Neubau vor 20 Jahren im wahrsten Sinne auf verschiedenen Ebenen umgesetzt. Jürgen Riedlinger, Geschäftsführer der Fruchthof Konstanz GmbH, erläuterte den Betreuern der künftigen Azubi-Gärtner sowohl auf dem Betriebshof als auch der begrünten Dachfläche die finanziellen, gesundheitlichen und biodiversitätsfördernden Effekte. Er freute sich, dass gleich zwei Unternehmen in seiner Nachbarschaft beteiligt sind: „Wir können nach und nach die ganze Straße aufblühen lassen“, blickte er voraus.
Weitere Pilotunternehmen für das Projekt sind Magura in Bad Urach und die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg im Rahmen der Energiescouts. Interessierte Firmen können sich mit der Bodensee-Stiftung in Verbindung setzen. „Wir werden das Projekt auch künftig umsetzen und die Schulungsunterlagen für weitere Bildungsträger freigeben“, kündigt Projektleiterin Daniela Dietsche an. Das Projekt wird gefördert aus Mitteln der Glücksspirale und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.

Weitere Informationen auf der Website der Bodensee-Stiftung: www.bodensee-stiftung.org.

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Presseinfo aus Singen

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