Diskussion um »Singener Kurve« und Notwendigkeit der Zweigleisigkeit
Doch Neigetechnik auf der Gäubahn?
Singen. Eine Emotionen kochen derzeit hoch zum Thema »Singener Kurve«, die als abkürzung zwischen Stuttgart und Zürich für den Güterverkehr wohl sicher kommt, wie bei einer Wahlkampfveranstaltung Staatssekretär Norbert Barthle vom Verkehrsministerium bestätigte. Die Kurve sei schließlich Teil des Gutachtens gewesen, als wirtschaftliches Engagement dafür, dass der Ausbau der Strecke wieder in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans rutschen konnte mit Investitionsversprechen von rund 500 Millionen Euro. Dass hier aber Personenzüge an Singen vorbeifahren, hält Barthle aber für unwahrscheinlich. Das mache auch wenig Sinn, meinte der Staatsekretär, auch wenn die letzte Entscheidung doch die Bahn habe. Barthle brachte in die Veranstaltung auch eine Aussage von Bahn-Vorstandsmitglied Ronald Pofalla mit, nach der man sich für diese Strecke doch mit Neigetechnik engagieren wolle.
Unter den Zuhörern war auch ein Gäubahn-Fahrdienstleiter. Uwe Schnabel bezweifelte allerdings, dass es ausreiche, drei Doppelspurinseln zu bauen. Auf der Stecke seien die Unterschiedlichsten Zugarten unterwegs. Franz Dietrich aus Singen fragte kritisch nach, dass die Bahn als AG ja dem Bund gehöre, welcher hier Richtlinienkompetenz anwenden solle, damit es endlich Fortschritte gebe. Aus dem Publikum wurde auch nachgefragt, ob nicht lieber darüber diskutiert werden solle, die ganze Strecke zweigleisig zu machen. Die Sperrung der Rheintalschiene bei Rastatt habe gezeigt, dass es keine Ausweichstrecken geben für solche Fälle. Singens OB Bernd Häusler brachte zusätzlich ein, dass die Politik es bislang auch nicht geschafft hätte, den Bahnübergang an der Schaffhauser Straße anzugehen, wo immerhin 15.000 Fahrzeuge täglich unterwegs sind.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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