Hostel-Betreiber will keine Obachlose als Nachbarn
Differenzen um Hotelnachbarschaft

Foto: Hotelier Lars Ellenberger bei seiner Führung für den FDP-Ortsverein. swb-Bild: of
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Singen (of). Zum Ortstermin auf der Baustelle des Hostel in Singen am Standort der ehemaligen Jugendherberge hatte der Ortsverein der FDP kürzlich seine Mitglieder eingeladen, denn das Angebot wird für die Stadt Singen als sehr wichtig von den Liberalen aus dem Hegau erachtet. Rund 3,2 Millionen Euro will Betreiber Lars Ellenberger (Holiday Inn Express) insgesamt für den Umbau der ehemaligen Jugendherberge wie den daran angrenzenden Neubau mit seinem "Hostel Art & Stile" investieren. Deutlich machte Ellenberger das breite Spektrum, das ein solches Haus bieten werde, denn es soll Raum bieten für den klassischen Klassenausflug, für Gruppenreisen ebenso wie sür sogenannten "Long Stays" - also zum Beispiel Handwerkertrupps auf Montage im Einsatz, die anscheinend sehr oft im Hegau auf Herbergssuche sind. Rund 230 Betten soll das Haus bei der Fertigstellung anbieten und das Angebot, im Haus selbst Wäsche zu waschen gehört ebenfalls zum Wesen des "Hostels".

Die zunächst avisierte Fertigstellung im November ließe sich nicht halten, weil es enorm schwierig sei Handwerker für die Arbeiten zu finden, teilte Ellenberger weiter mit. Nun werde der erste Abschnitt des Hostel wohl zum Jahreswechsel eröffnen.

Nach der Vorstellung des Gebäudes gings freilich noch politisch zur Sache. Vor den Sommerferien wurde im Singener Rathaus noch beschlossen, die inzwischen wieder leer stehende Flüchlingsunterkunft doch noch mal zu sanieren, die eigentlich vor Jahren schon für den Abriss vorgestehen war. Die in den Ferien publizierte Nutzung als weiteres "Obdachlosenheim" brachte Lars Ellenberger in Rage, denn so was gehe in der Nachbarschaft eine Hotelbetriebs genauso wenig wie im Umfeld des Hohentwielstadions, wetterte er. Unterstützung im Protest bekam der von der FDP-Vorsitzenden Kirsten Brößke. "Ein Obdachlosenheim wollen wir in der Nachbarschaft eines Hotels nicht", machte sie deutlich. Singen könne ja eigentlich in wenigen Wochen ein solches (für Männer) beim Bahnhof anbieten. Ellenberger betonte ausdrücklich, dass das Gebäude beim Kauf ja als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde und er dagegen nicht einzuwenden hatte. Er beschäftige im Hotel inzwischen einige Flüchtlinge um zur Integration beizutragen. Verpsrochen sei ihm allerdings beim Kauf worden, dass das Gebäude nach der Nutzung als Flüchtlingsunterkunft abgerissen werde.

Laut Nachfrage bei der Stadt Singen gibt es zwar einen Beschluss, dass man das Gebäude nochmals sanieren wolle. Wie das Gebäude genutzt werden solle, sei allerdings noch offen. OB Bernd Häusler sagte, dass man sich das Gebäude als Unterkunft vorstellen könne, wenn zum Beispiel Obdachlosikeit drohe, zum Beispiel bei Familien. Darüber werde man nun direkt mit Ellenberger sprechen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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