Großer Spagat bei künftigen Bauprojekten nötig
Die Zukunft in Singen

Ziegeleiweiher Bauprojekt | Foto: Visualisierung eines möglichen zukünftigen Bauprojekts am Singener Ziegeleiweiher, der die Symbiose aus Schaffung von Wohnraum und grüner Statdt beispielhaft umsetzt. swb-Bild: Stadt Singen
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Singen. Wie entwickelt sich die Hohentwielstadt in den nächsten Jahren? Themen wie eine lebenswerte Stadt, Mobilität, aber auch die Anforderungen von Wirtschaft, Industrie Handwerk und Handel sowie Kultur und das Thema Integration in Singen stehen im Fokus der WOCHENBLATT-Sonderseiten. Dabei kommen neben Oberbürgermeister Bernd Häusler und Wirtschaftsförderer Oliver Rahn auch innovative Unternehmer aus Singen zu Wort.

Singen stellt sich für die Zukunft neu auf. Überall wird gebaut. Bedeutsamster Eingriff ist wohl am Bahnhof, wo das Einkaufs- und Dienstleistungszentrum entsteht und der Bahnhofvorplatz neugestaltet wird. Sicherlich wird »Cano« das Gesicht Singens in den nächsten Jahren deutlich prägen und auch zusätzliche Einkaufsströme nach Singen locken. Mit dem neuen Bahnhofsvorplatz und der neugestalteten Fußgängerzone versucht die Stadtverwaltung ihren Teil dazu beizutragen, dank positiver Aufenthaltsqualität auf die zukünftige Entwicklung des Handels in Singen einzuwirken.

Für Oberbürgermeister Bernd Häusler ist, wie er im Gespräch mit dem WOCHENBLATT betonte, »der größte Spagat, dass Singen eine lebenswerte Stadt mit viel Grün bleibt und zugleich die Forderung nach mehr bezahlbarem Wohnraum im Raum steht«. Denn Singen wächst laut den Zahlen von Tilman Häussers »Bevölkerungsvorausrechnung Stadt Singen, Fortschreibung 2019« stetig und überschreitet laut dem Mittelwert von Szenario 1 und 2 bereits 2022 die Grenze von 50.000 Einwohner.

Deshalb lohnt sich beim Blick in die Zukunft ein solcher besonders auf geplante Bauvorhaben. Neben dem Scheffelareal und dem Projekt »LebensWert« sind die Planungen am Ziegeleiweiher beispielhaft. Mit einem Investor soll an der Fichtestraße ein neues Wohnquartier, wieder mit Discounter und Tiefgarage, in mehreren Bauabschnitten entstehen. Das Konzept sieht mehrere Punkthäuser vor, die teils über dem Discounter geplant sind. Anstelle einer dichten, kompakten Bebauung soll hier, städtebaulich richtig, in den Grundflächen reduzierter aber jeweils eher in die Höhe gebaut werden«, verrät Bauamtsleiter Thomas Mügge dem WOCHENBLATT. »Zentrales Motiv dieses Quartiers soll eine öffentliche Magistrale mit begleitendem Grün von der Straße zum Ziegeleiweiher werden, die über eine weite Treppe mit Sitzstufen einen inszenierten Übergang zum Ufer des Weihers schafft«, umreißt Mügge die zukünftige Planung am Ziegeleiweiher.

Eine weitere Lösung ist die Aufstockung bestehender Gebäude. Mügge nennt hierbei die geplante Aufstockung des ehemaligen Central-Kinos sowie ein neues Konzept in der Nordstadt, wo die Hegau-Baugenossenschaft, mit der Aufstockung zweier bestehender Wohnriegel und der straßenseitigen Schließung des Innenhofs durch einen Neubau ohne zusätzliche Grundstücksversiegelung neue Mietwohnungen entwickeln will.

Spannend wird auch sein, wie die Stadt Singen das integrierte Stadtentwicklungskonzept 2030 und die angestoßene Kulturkonzeption SingenKulturPur 2030 in die Tat umsetzt. Dabei könnten die Singener Unternehmen von »Die Zukunft in Singen« als positive Beispiele dienen. Etwa Lauber Fensterbau mit seiner modernen Fertigungshalle, Individuell Optic mit seinem Scanner für einen 3D-Drucker oder die WSH mit der Nutzung von KI-Technik verbinden modernste Technik mit traditionellen Fähigkeiten. Gerade mit Blick auf Schlagworte wie Smart City hat die Stadt da noch Nachholbedarf: Etwa das elektronische Mobilitätskonzept, ein intelligentes Parkleitsystem oder gar ein »Informations-Leitsystem« für Angebote in der Stadt wie Kultur oder Hotels sind gefragt.

Die Beilage gibt es auch als PDF zum herunterladen.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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