Sportlerehrung in der Stadthalle Singen
Die Stadt ist stolz auf ihren Sport
Singen. Nach drei Jahren Pause hatte am vergangenen Mittwoch die Stadt Singen zur Sportlerehrung eingeladen. Oberbürgermeister Bernd Häusler freute sich sichtlich, diese endlich wieder durchführen zu dürfen. Bei dieser traditionellen Veranstaltung werden die Sportlerinnen und Sportler für außerordentliche Leistungen des vergangenen Jahres von der Stadt ausgezeichnet.
Für die Leistungen im Jahr 2022 wurden insgesamt 228 Sportlerinnen und Sportler geehrt, die regional, national und international die vorderen Ränge erzielt hatten. Insgesamt gab es 137 Sportplaketten, davon zehn Stück in Gold, zehn Stück in Silber und 117 in Bronze, zusätzlich gab es 91 Geschenke.
Wie in früheren Zeiten führte Moderator Stephan Glunk sportlich-flott durch das Programm und wusste viel über die einzelnen Geehrten zu erzählen. Die Gäste in der Stadthalle belohnten die oft fantastischen Leistungen mit viel Applaus.
Die erste Sportplakette in Gold erhielt an diesem Abend der elfjährige Europameister Flynn Stumper vom Golfclub Singen, der sich sogleich auf großer Bühne im Balljonglieren mit dem Fußballer Andrej Gert vom Jugend-Förderverein mit den Bällen der jeweiligen Sportart duellierte.
Der Stadtturnverein brachte Robin Weiler, Oswald Ammon und Merle Menje zur Goldplakette. Allein das Aufzählen der Erfolge des »inzwischen weltbekannten Robin Weiler«, wie Stephan Glunk es formulierte, schien kein Ende zu nehmen. Als der Moderator Merle Menje auf die Bühne bat, meinte er nur, dass er aus Zeitgründen gar nicht alles vorlesen könne, was bei ihm auf dem Zettel stünde. Er tat es dennoch und stellte unter anderem ihre internationalen Erfolge im Rennrollstuhl heraus. »Meine Highlights waren der Berlin-Marathon und die Paralympics«, erzählte die 18-jährige Parasportlerin. Vom Thaibox-Club Singen erhielten Sarah Schäfer, Timo Schmidt, Julja Ilchner, Alex Denisük, Julia Gert und dann noch Tischtennisidol Kay Stumper ebenfalls jeweils Gold.
In seinem Grußwort hatte zuvor Stadtoberhaupt Bernd Häusler die großartige Leistung der Vereine geehrt, die zunächst mit der Corona-Krise zu kämpfen hatten und schließlich mit den Auswirkungen aus dem Krieg gegen die Ukraine. Dabei sei nicht nur das Thema Energie zu bewältigen gewesen. Auch für die Flüchtlinge, die in unser Land kamen, mussten Lösungen gefunden werden. »Der Verlust der beiden Kreissporthallen ist ein herber Verlust gewesen«, betonte Bernd Häusler. Aber dank der guten Zusammenarbeit mit dem Stadtsportverband und dessen professionellem Einsatz auf einer sehr sachlichen Ebene sei es gelungen, »dass keine städtischen Hallen beschlagnahmt wurden«, lobte er. Selbstkritisch gab sich das Stadtoberhaupt, als er das Thema der dreiteiligen Sporthalle ansprach: »Wir haben es nicht geschafft, die Halle zu bauen, obwohl wir wissen, wie dringend mehr Hallenfläche für den Schul- und Vereinssport benötigt wird. Das ist ein Thema, an dem wir die nächsten Jahre hart arbeiten müssen.«
Stolz zeigte Bernd Häusler auf die sportliche Vereinslandschaft in Singen: »In der heimlichen Sporthauptstadt Südbadens haben wir 17.000 Mitglieder in 69 Vereinen und ca. 50 Sportarten.« Er zeigte auf, dass die Stadt versuche, für die Vereine eine gute Infrastruktur zu bieten, damit diese kostengünstig arbeiten können. Dieses Jahr werde die Stadt den Kunstrasenplatz am Waldecksportplatz und den am Ziegeleiweiher sanieren.
Auch Hubert Denzel, Vorsitzender des Stadtsportverbandes Singen, würdigte in seiner Rede die Leistung der Vereine in der Corona-Zeit und im Ukraine-Krieg. »Die Vereine sind durch den Wegfall der Uhland- und Kreissporthalle näher zusammengerückt«, lobte er die Vereine. Gleichzeitig zeigte er sich hoffnungsvoll, dass bald die Kreissporthallen wieder für die Vereine zur Verfügung stehen könnten. Hubert Denzel hoffe darauf, dass die Vereine bald wieder in gewohnter Art und Weise agieren können.
Abgerundet wurde der Abend durch die Big Band des Hegau-Gymnasiums und die immer wieder gern gesehene Tanzgruppe »Joyce« des Stadtturnvereins Singen sowie einen spritzig gehaltenen Vortrag des ehemaligen Bundesligaschiedsrichters Lutz Wagner. Mit zahlreichen Videosequenzen aus der Fußball-Bundesliga verdeutlichte er mit viel Witz und Dynamik in der Stimme, wie schwer es ist, Gerechtigkeit auszuüben. Daher müsse das oberste Ziel sein, dass sich Sportlerinnen und Sportler von sich aus an »Fair Play«-Regeln halten wollen. Eindrucksvoll demonstrierte er anhand zahlreicher Mitmach-Spiele, wie wichtig es ist, frühzeitig darauf zu sensibilisieren. Der Ex-Schiedsrichter mahnte: »Nur dann können wir gemeinsam erfolgreich sein und der gemeinsame Erfolg ist der Kitt unserer Gesellschaft.«
Autor:Uwe Johnen aus Singen |
Kommentare