Befragungsergebnisse zur Innenstadt vorgestellt
Die Schweizer Karte ist weiter ein guter Trumpf
Singen. Die Einkaufsstadt Singen ist ein wichtiger Standort für die ganze Region. Das ist bereits hinlänglich durch die Ziffern der Handelszentralität bestätigt, die alljährlich erhoben werden und die Stadt in die Top 10 im Land sehen, weil rund doppelt so viele Menschen zum Einkaufen kommen, wie sie Einwohner hat. Wie sich die Menschen in der Stadt fühlen und ob es für die Entwicklung für die Zukunft hier Verbesserungsbedarf gibt, sollte eine Umfrage im Frühjahr dieses Jahres aufzeigen.
Klar ist, dass die "Schweizer Karte" weiterhin gut zieht. Denn unter den rund 1.000 Befragten in den Fußgängerzonen im April, und knapp 500 Teilnehmenden an der zusätzliche gebotenen Onlinebefragung, waren auch einige Eidgenossen. Und von denen bestätigten 94 Prozent, dass sie zum Einkaufen nach Singen kommen, 21 Prozent kamen auch, um Essen zu gehen, was auch ein sehr hoher Wert ist.
Die Singener selbst, die bei der Befragung antworteten, sagten zu 80 Prozent, die aus den Ortsteilen zu 82 Prozent, dass die Singener Innenstadt für sie die Einkaufsadresse ist. Aber von ihnen kommen dann zum Beispiel nur acht Prozent aus dem Stadtgebiet, 16 Prozent aus den Ortsteilen, um hier auch das gastronomische Angebot in der Innenstadt zu nutzen, das sich in den letzten Jahren spürbar vergrößert und das Straßenbild auch bunter gemacht hat.
Die Frage, warum man gerade an diesem Tag in die Stadt kam, hat auch die Bedeutung der Gastronomie durchaus bestätigt, sie landete im Ranking auf dem siebten Platz, die Spitzenreiter sind hier das "CANO" insgesamt, auf Platz 1 der Sportdiscounter "Decathlon", dicht gefolgt von "Galeria Kaufhof Karstadt", das weiterhin ein wichtiger Zentralitätsfaktor für die Besucher der Innenstadt ist. Und interessanterweise folgt der Drogeriehandel schon gleich auf Platz vier.
Bessere Verkehrslösungen angemahnt
Die Wünsche der Besucher der Innenstadt sind keine wirkliche Überraschung. In der Umfrage wird das Theme Sicherheit immer wieder angeführt. 23 Prozent der Befragten geben hier ein "mangelhaft", weitere 27 Prozent wollen nur die Note ausreichend vergeben. Nur fünf Prozent sagen sehr gut. Wie bei der Vorstellung gesagt wurde, betreffe das natürlich nicht pauschal die ganze Innenstadt, sondern bestimmte Plätze und Straßenbereiche, was dann in eine "Gefühlte Unsicherheit" übertragen werde.
Denn während sich zum Beispiel recht viele mit dem Angebot an Sitzgelegenheiten wie dem Grün in der Stadt zufrieden zeigen, steht das auch wieder auf der Wunschliste, die hier auch nachgefragt wurde. Gefordert werden, das ist auch nicht neu, eine größere Anzahl an Parkplätzen, oder aber Angebote zum smarten Parken, was vieles vereinfachen könnte. Im Gegensatz dazu werden auch autofreie Zonen und eine bessere Erreichbarkeit mit dem Rad gefordert, obwohl diese gar nicht so schlecht abschneidet unter den Befragten.
Die Innenstadt als Wohnort
Ein Aspekt ist, ob man die Innenstadt auch als Wohnort wählen würde, also nicht nur als Ort zum Einkaufen. Und obwohl eigentlich immer wieder davon geredet wird, dass gerade SeniorInnen vom Land in die Stadt ziehen wollten, um hier vorhandene Infrastruktur in Wohnungsnähe zu nutzen, erteilen die Befragten über 65 Jahre mit rund 40 Prozent dem mit "unwichtig" eine Absage. Weitere rund 30 Prozent meinen zudem, dass das "eher unwichtig" sei. Die Angaben, die natürlich auch Gefühlslagen beschreiben, sollen in weitere Schritte für ein "Innenstadtentwicklungskonzept 2040" münden, das mit Akteuren verschiedener Ebenen bis Ende Herbst entwickelt werden soll.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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