Erste Pläne vorgestellt
Die Scheffelhalle 2.0 nimmt schon Gestalt an
Singen. Die neue Scheffelhalle 2.0, die irgendwie auch die "alte" Scheffelhalle sein soll, nimmt langsam aber sicher Gestalt an, schließlich soll der Ersatzneubau für die einer Brandstiftung im Herbst 2020 gefallene Original-Halle zum 100. Jahrestag ihres Baus im Jahr 2025 auch ganz fertig sein. Im Ausschuss für Verwaltung- und Finanzen des Singener Gemeinderats gab es nun am Dienstag erste Pläne für die neue Halle zu sehen, weil erste wichtige Richtungsentscheidung für die weitere Planung anstanden.
Die neue Scheffelhalle 2.0 ist in den Planungen schon reicht weit gediehen, wie hier festgestellt werden konnte. Der von der Stadt Singen beauftrage, auf Holzbau spezialisierte Architekt Ben Nägele aus Friedingen, hat sich in seinen Entwürfen recht genau an die historische Erscheinung der einst für ein Sängerfest in Einfachstbauweise erstellte Halle gehalten, und doch den Sprung in die Gegenwart gewagt.
Die neue Scheffelhalle, für neben den Geldern der Versicherung auch noch ein Förderprogramm für innovativen Holzbau zur Entlastung der städtischen Finanzen entlasten soll, wird auch ein wirklich fortschrittlicher Holzbau werden. Denn er soll durch eine ausgeklügelte Konstruktion des Dachstuhls dann auch ohne Säulen im Innenraum auskommen, erläuterte Christian Kezic vom Fachbereich Gebäudemanagement in der Sitzung. Die Holzkonstruktion werde auch so gebaut, dass die Hülle der neuen Halle nur noch aufgesetzt werden müsse.
Im Herbst wurde bereits ein Projekt-Bauauschuss aufgestellt, um die Planungsschritte fachmännisch zu begleiten. Die nun vorgestellten Pläne wurden in dem Ausschuss am 12. Januar diskutiert, um besondere Weichen zu stellen. Eine der dann wohl markantesten Veränderung soll eine "Loggia" über dem Eingang der neuen Scheffelhalle werden. Eine Art überdachter Balkon, der aber auch bei Veranstaltungen durchaus effektvoll genutzt werden könnte, aber für den städtischen Planer auch taktisch gut zu nutzen wäre. "Der Bauauschuss selbst war nicht unbedingt ein Freund dieser Planung, aber die Sachargumente waren freilich doch stärker. "Die Loggia ist zwar in ihrer Fläche nur 29 Quadratmeter groß, aber sie würde die Fläche des Veranstaltungsraums unter 1.000 Quadratmeter reduzieren", rechnete Christian Kezic vor. Das würde bedeuten, dass keine Brandmeldeanlage in der Halle installiert werden müsste, die vieler Technik bedürfte und auch durch die jährlichen Wartungen mit enormen Folgekosten verbunden wäre. Eine Löschanlage wird natürlich eingebaut, die aber weniger Wartung bedarf.
Abgestimmt wurde auch schon mal über die Position der künftigen Toiletten für Herren wie Damen, die aber am "alten Platz" bleiben sollen, auch wieder für die Männer mit der großen Kanalrinne laut Zeichnung. Weil das Stuhllager beim Foyer eben auch einen direkten Anschluss an den Hallenraum braucht.
Die Bühne soll rund 200 Quadratmeter groß werden, ein Maß, das seitens der Stadthalle empfohlen wurde. Über der Bühne soll die Belüftung erfolgen, über der Loggia die Entlüftung, die dann im Bereich der Notfalltreppen zum Foyer erfolgen könnte. Die Heizungsfrage bedarf auch noch einer Entscheidung, denn bei der geplanten Wärmepumpe käme eine Fußbodenheizung nicht in Frage, weil dort mit Gabelstaplern gefahren werden soll.
Eine interessante Diskussion ergab sich zu der Frage, ob die Empore über eine Abtrennung zum eigenen Veranstaltungsrum werden sollte. Grünen-Gemeinderat Eberhard Röhm schlug das vor, aber der städtische Planer bekam dazu Bauchgrimmen: der Aufwand wäre riesig und wurde den sichtbaren Dachstuhl massiv beeinträchtigen. Röhm berief sich auf deinen früheren Grundsatzbeschluss, dass die Halle einen erweiterten Verwendungszweck haben sollte, andere Gemeinderäte sprachen dagegen. "Wir schaffen hier nicht die eierlegende Wollmilchsau und der Baubeirat hat getagt, so dass wir hier nicht noch mal von vorne diskutieren wollen", sagte FDP-Gemeinderätin Kirsten Brößke. "Wir bekommen hier die Scheffelhalle 1.1 in der Version 2.0", ist die Stadträtin zufrieden. Das ist unsere Scheffelhalle, sogar etwas schicker als die alte", zeigte sich auch Hans-Peter Stroppa zufrieden. Die beiden Grünen GemeinderätInnen Eberhard Röhm und Sabine Danassis blieben bei ihrer Sicht und stimmten gegen die vorgestellte Planung. Der nächste Schritt wäre nun ein Baugesuch im März im Ausschuss für Stadtplanung, das auch für die Zuschussanträge signifikant ist.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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