Ein Ort für trauernde Eltern
Die neue Gedenkstelle für Sternenkinder auf dem Waldfriedhof ist eingeweiht

Auf dem Waldfriedhof Singen gibt es nun eine neue Gedenkstelle für Sternenkinder. | Foto: Tobias Lange
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Singen. Auf dem Singener Waldfriedhof ist eine neue Gedenkstätte für ungeborene Kinder eingeweiht worden. Hier werden die Eltern und Angehörigen dieser "Sternenkinder" zukünftig einen Ort der Verbindung haben - mit den Kindern, aber auch mit anderen, die das gleiche Schicksal durchmachen mussten.

Das Herz und die Seele bräuchten gute Verbindungen, sagte Klinikseelsorgerin Waltraud Reichle während der Einweihungsfeier. Und dies gebe es an dieser Stelle: "Es ist ein Ort der Verbundenheit." Christoph Labuhn, ebenfalls Seelsorger am Klinikum in Singen, betonte, wie bedeutend ein solcher Ort ist. "Die Eltern wissen, an diesem Ort werden die Kinder einen Platz haben", sagte er. Und sie können erkennen, dass sie nicht alleine sind. "Es ist ein guter, ein angemessener Ort. Viele Sternenkinder werden hier ihren Platz haben." Die Klinikseelsorger dankten der Stadtverwaltung und den Mitarbeitern, die an der Umsetzung beteiligt gewesen sind und den Mitarbeitern der Klinik. Das Projekt zeige, dass Klinikum, Stadt und Kirche oft verzahnt seien.

Gestaltet worden ist die neue Gedenkstätte von der Künstlerin Elisabeth Paul. Sie beinhaltet große Steine, die die Eltern und das Kind symbolisieren. Dazwischen - dargestellt als Wand, aus denen Sterne herausgeschnitten sind - der Sternenhimmel. Das Projekt geht auf die Initiative der Klinikseelsorge zurück, die im Herbst vergangenen Jahres mit dem Wunsch einer neuen Stelle für Sternenkinder an die Stadtverwaltung herangetreten ist. Ein Wunsch, dem die Stadt gerne nachkam. Auch Oberbürgermeister Bernd Häusler betonte die Bedeutung eines solchen Ortes und lobte die Arbeit der Beteiligten. "Es ist ein Riesen-Engagement, auch der Krankenhausseelsorge", sagte er. "Wir sagen herzlichen Dank."

Wie wichtig ein solcher Ort sein kann, betonte auch Wolfram Lucke, Chefarzt der Frauenklinik. Er könne den Frauen die Gewissheit geben, dass das Kind nicht irgendwo weg ist. "Es ist ein Segen. Nicht nur für die Frauen, sondern auch für ins in der Klinik." Die Bedeutung dieses Platzes werde auch dadurch unterstrichen, dass im Durchschnitt jede zweite Frau in ihrem Leben ein Kind verliere.

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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