Kreistag beschließ weitere Kapitalstärkung des Gesundheitsverbunds

Die "Krankenhaus-Kreisumlage" prophezeit

Singen/ Konstanz. Der Kreistag musste am Montag in seiner Sitzung über den diesjährigen Verlust der Holding des Gesundheitsverbunds abstimmen. 137.000 Euro Minus hat die Holding in 2018 erwirtschaftet bei Erlösen von 4,9 Millionen Euro. Im Vorjahr ware es bei Erlösen von 5,6 Millionen Euro noch ein Plus von 218.000 Euro gewesen. Das Minus soll auf neue Rechnung vorgetragen werden, beschloss der Kreistag nach Verwaltungsvorlage.

Eine endgültige Bilanz des Gesundheitsverbunds für 2018 steht erst noch zur Entscheidung an. Im Vorgriff darauf beschloss der Kreistag aber weitere »kapitalstärkende Maßnahmen« für den Gesundheitsverbund in Höhe von sieben Millionen Euro.

Nicht alles Geld davon ist »neu«. Rund fünf Millionen entstammen einem im letzten Jahr aufgespannten »Rettungsschirm« wegen befürchteter Konflikte mit den Kassen zu Fallpauschalen. Dieser Rettungsschirm musste aber nicht genutzt werden, wurde in der Sitzung informiert.

Hans-Peter Lehmann (CDU) sagte angesichts angekündigter Verluste auch in der eigentlichen Klinikbilanz für 2018, dass man wohl dauerhaft Zuschüsse an den Gesundheitsverbund leisten müsse. Jetzt sei sie da die »Krankenhaus-Kreisumlage«. Auch Kreisrat Walafried Schrott wies darauf hin, dass die Klinik wohl dauerhaft auf Zuschüsse angewiesen sein werde.

Landrat Zeno Danner verwies darauf, dass man beschlossen habe, auf eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung anbieten zu wollen - das habe seinen Preis. Kritik kam von Linken-Kreisrat Simon Pschorr, weil der Gesundheitsverbund einen dritten Geschäftsführer mit Bernd Sieber auf den 1. Januar 2020 bestellte. Das sei zum einen der aktuell angespannten Lage im Gesundheitswesen geschuldet, aber auch dem Umstand, dass die beiden aktuellen Geschäftsführer Peter Fischer und Rainer Ott bald das Pensionsalter erreicht hätten und ein Übergang gut vorbereitet werden müsse.

Darüber hinaus unterstützt der Landkreis den Klinikverbund für die Digitalisierung mit insgesamt 16 Millionen Euro, was im Mai 2018 beschlossen und in die Kreisumlage für dieses Jahre eingearbeitet ist.