Erstes Probenwochende - Tenöre willkommen

Die große "Elias-Inszenierung" wirft schon ihre Schatten voraus

Singen/ Radolfzell. Das Vokalensemble Gaienhofen bereitet sich intensiv auf die Aufführungen von Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium “Elias”, die im März 2025 in Radolfzell und Singen stattfinden werden.

Das Oratorium »Elias« ist eines der zentralen Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und ein Stück Musik, das nicht nur den Solist*innen, sondern auch dem Chor eine zentrale Rolle einräumt, der das Geschehen intensiv begleitet und kommentiert.

Um dieser wichtigen Aufgabe gerecht werden zu können, trafen sich die Chormitglieder des Gaienhofener Vokalensembles vom 13 bis 15.September zu intensiver Probenarbeit. Schloss Hersberg bei Immenstaad bot mit einfacher, aber zweckmäßige Unterkunft, schönen Probenräume sowie gemütlichen Gemeinschaftsräume den idealen Rahmen, um sich wohlzufühlen, konzentriert zu arbeiten und sich mit der musikalischen Tiefe und Ausdruckskraft des Oratoriums intensiv zu befassen.

Bei stürmisch-regnerischem Wetter war die Atmosphäre mit Blick über den Bodensee eindrucksvoll und passend für die dramatische Musik von Mendelssohn und eine wunderbare Gelegenheit für die Chormitglieder miteinander zu musizieren. Gesang, Gespräch, Zeit für Entspannung und geselliges Beisammensein, Kegeln und Gesellschaftsspiele waren die perfekte Mischung um den Teamgeist zu stärken und sich mit Mendelsohn, dem Elias sowie den biblischen und historischen Hintergründen zu beschäftigen.

Das Oratorium wurde 1846 uraufgeführt und erzählt die Geschichte des Propheten Elija aus dem Alten Testament. Beeindruckend, wie Mendelssohn die dramatischen Ereignisse und die tiefen Emotionen musikalisch umgesetzt hat. Bei einem informativen Kurz-Vortrag von Arnold Glitsch-Hünnefeld, Chormitglied und Schulpfarrer der Evang. Schlossschule Gaienhofen, erfuhren die Chormitglieder dazu interessante Details: tief in der biblischen Tradition ist die Geschichte von Elija, dessen Name “Mein Gott ist der Herr” bedeutet, verwurzelt. Sie spielt im 9. Jahrhundert v. Chr.. Neun Stämme Israels, erfolgreich regiert von König Ahab, hatten sich vom Königreich Juda losgesagt. Als Königin Isebel den Baalskult einführte, entbrannte ein religiöser Konflikt, in dem Elija als Prophet und Verteidiger des monotheistischen Glaubens auftrat. Elija fordert das Volk Israel auf, sich zwischen dem Gott Israels und Baal zu entscheiden. Als Zeichen göttlicher Macht und um die göttliche Ordnung und Gerechtigkeit wieder herzustellen, werden dabei Naturgewalten, Wundertaten und Gebete eingesetzt.

Felix Mendelssohn Bartholdy war von der biblischen Figur des Propheten Elias, der nicht nur im Judentum, sondern auch im Islam und im christlichen Glauben eine wichtige Rolle spielt, tief beeindruckt. Der Komponist sah in Elias den leidenschaftlichen Menschen, der nicht nur stark, überzeugend und zornig war, sondern auch Momente der Schwäche und des Unvermögens erlebte und war fasziniert von den dramatischen und emotionalen Momenten der Geschichte aus dem Alten Testament. Mit technisch und musikalisch fordernden, anspruchsvollen Chören, Arien und Rezitativen sowie einem Libretto, das ausschließlich aus Bibelpassagen besteht, zählt Mendelssohns »Elias« zu den bedeutendsten Oratorien des 19. Jahrhunderts.

Gastsänger sind herzlich willkommen!

Wer das Werk vielleicht schon einmal gesungen hat und die Zeit und Lust  zum mitsingen hätte, ist herzlich als Gastsänger eingeladen. Für dieses anspruchsvolle Chorprojekt sucht das Vokalensemble Gaienhofen noch versierte Gast-Sänger in den Männerstimmen.
Chorproben sind dienstags von 19.45 Uhr bis 21.30 Uhr im Chorsaal der Evang. Schule Schloss Gaienhofen in Gaienhofen.
Nähere Auskünfte gibt es beim Chorleiter Siegfried Schmidgall unter 07732 959858.
Mehr auch unter vokalensemble-gaienhofen.de

Quelle: Vokalensemble Gaienhofen, Dorothea Fischer