Lebenshilfe Hegau-Bodensee
Die einfachen Dinge im Leben

Manuela Zühlke, ehrenamtliche Mitarbeitern bei der Lebenshilfe, Besucher Marcel und Jennifer Brecht, Geschäftsführerin der Offenen Hilfen, sind für die einfachen Dinge im Leben dankbar. | Foto: Philipp Findling
  • Manuela Zühlke, ehrenamtliche Mitarbeitern bei der Lebenshilfe, Besucher Marcel und Jennifer Brecht, Geschäftsführerin der Offenen Hilfen, sind für die einfachen Dinge im Leben dankbar.
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Singen. Zu manchen Menschen kann man ein sehr spezielles Verhältnis entwickeln. So auch zu Menschen mit Beeinträchtigung, um die sich die Lebenshilfe Hegau-Bodensee mehrmals in der Woche kümmert. Dabei sind die verschiedenen Emotionen, die hierbei zum Tragen kommen ein wichtiger Faktor für das Miteinander in dieser Institution und die Dankbarkeit dieser Personen.

Für Marcel, der regelmäßig den BeTreff der Lebenshilfe besucht, gibt es viele Gründe, Dankbarkeit auszudrücken, so bedeuten ihm vor allem die einfachen Dinge sehr viel: „Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich jede Woche von Kerstin Musikunterricht bekomme und ich zum gemeinsamen Kegeln mitkommen kann, da mir das alles sehr viel Spaß macht.“ Für ihn, aber auch für die langjährige Mitarbeiterin Manuela Zühlke sind vor allem die Gesundheit und Familie sehr wichtig: „Ich empfinde große Dankbarkeit dafür, dass wir in meiner Familie zusammenhalten und dass es uns allen gut geht.“ Sie komme jede Woche mit totaler Begeisterung in den BeTreff und betrachte dadurch die dortige Gemeinschaft mittlerweile als ihr zweites großes Glück. Allein die Vorstellung darüber, dass es Leute gebe, denen es aufgrund widriger Umstände sehr viel schlechter geht wie uns selbst und dass man in einem friedlichen Land lebe, erfülle sie mit Dankbarkeit. „Hier im BeTreff“, so Zühlke, „ist keiner so verlassen, dass es dieser Person dann nicht gut geht.“
Jennifer Brecht, Geschäftsführerin der Offenen Hilfen in der Lebenshilfe in Singen, betrachtet vor allem das Miteinander, die vielen tollen Begegnungen mit den TeilnehmerInnen und das großartige Engagement der Ehrenamtlichen als besonders: „Wir haben viele, die sich einbringen und sich viel Zeit dafür nehmen, um diese wertvolle Arbeit leisten zu können.“ Anhand der vielen Menschen, die sich an den 244 Adventstüten für die „BeTreffler“ beteiligt haben sehe man ihr zufolge sehr schön, wie viel Bewunderung man selbst als Institution von außen erfahre, um Menschen mit Beeinträchtigung im Stadtbild sichtbar zu machen. Dieses Zeichen der Wertschätzung gegenüber diesen Menschen mache für Brecht die Bedeutung der Dankbarkeit sehr stark aus. „Das familiäre Gefühl, dass die Lebenshilfe mit sich bringt und durch das wir für viele TeilnehmerInnen mittlerweile ein Wegbegleiter geworden sind, lässt mich ebenfalls dankbar sein“, ergänzt Brecht.
„Es ist wichtig, dass man auf die Menschen zugeht, sie so annimmt, wie sie sind und abwartet, was von ihnen zurückkommt“, erzählt Zühlke. Nur durch das gegenseitige Annehmen könne man ihrer Meinung nach etwas anfangen und eine Situation erschaffen, in der man Dankbarkeit empfinden könne. „Über das gemeinsame Austauschen im Miteinander und das gegenseitige Zuhören kann man es schaffen einen Perspektivwechsel zu schaffen und sich zu stützen“, erläutert Brecht. Wenn man ihr zufolge wisse, dass jemand für einen da sei und auch zuhöre, schaffe dies auch in schwierigen Momenten Dankbarkeit. Die Freude an der Sache – das bedeutet für Marcel dankbar zu sein. Jedoch auch etwas anderes: „Dieses Gefühl von Geben und Nehmen löst in mir auch viel Dankbarkeit aus.“ Er freue sich jedes Mal darüber, wenn er dies von jemandem, dem er gerade geholfen habe, zurückbekomme. Am Ende sind es eben dann doch die einfachen Dinge im Leben, die einen Menschen Dank ausstrahlen lassen.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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