Vortragsabend im Singener Hegau-Museum
Die ‚Crux‘ mit dem Kreuz
Singen. Seit dem Ende des 6. Jahrhunderts nach Christi finden sich vermehrt früheste Objekte mit kreuzartigen Verzierungen in frühmittelalterlichen Gräbern. Am Beispiel von Bestattungen aus dem südwestdeutschen Raum wird Dr. Susanne Brather-Walter am Dienstag, 11. Juni, um 19:00 Uhr im Hegau-Museum erläutern, wie anhand dieser Symbole die Christianisierung dieser Gegend nachvollzogen werden kann.
Von Byzanz aus begann das Christentum sich in ganz Europa auszubreiten. Im 4. Jahrhundert nach Christus etablierten sich die ersten christlichen Gemeinden im heutigen Deutschland. Diese Entwicklung war jedoch hauptsächlich auf die Städte beschränkt, in
ländlichen Gebieten wurde nach wie vor meist eine pagane Religion praktiziert. Der Hegau war jedoch ein beliebtes Ziel irischer Missionare, sodass hier schon recht früh ein christlicher Einfluss auch in der ländlichen Bevölkerung festzustellen ist.
Allerdings lässt sich das Christentum mit dem Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter im 5. Jahrhundert in Deutschland nur noch schwer fassen, schriftliche Quellen fehlen ganz. Erst Anfang des 6. Jahrhunderts gibt es wieder Aufzeichnungen, die die
Existenz christlicher Gemeinden in Deutschland belegen. Am Ende des Jahrhunderts finden sich dann mehr und mehr Objekte mit kreuzförmigen Verzierungen in Gräbern. Ob diese Verzierungen ein Beleg für eine fortschreitende Christianisierung sind oder nur der
Dekoration dienen kann man in Dr. Susanne Brather-Walters Vortrag erfahren, die unter anderem die Zeit "vor der Reichenau" erforscht hat.
Am Abend ist kostenloser Eintritt ins Museum. Es ist keine Voranmeldung nötig.
Mehr auch unter unter www.hegau-museum.de
Autor:Redaktion aus Singen |
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