Reinhard Zedler im Ruhestand
Die Arbeitszeit war Lebenszeit für die AWO

AWO Kreisvorsitzender Lars Kiefer, Künstler Antonio Zecca, die neue Geschöftsführerin Regina Brütsch, das Abschiedsbild wie der nun verabschiedete Reinhard Zedler und seine Frau Christine zum Finale des dreistündigen Festakts am Freitag. | Foto: Fiedler
  • AWO Kreisvorsitzender Lars Kiefer, Künstler Antonio Zecca, die neue Geschöftsführerin Regina Brütsch, das Abschiedsbild wie der nun verabschiedete Reinhard Zedler und seine Frau Christine zum Finale des dreistündigen Festakts am Freitag.
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Singen. Für den Vorsitzenden des Kreisverbands, Lars Kiefer, was das eine Premiere im Amt, für Reinhard Zedler freilich auch. Schließlich wird man zumeist nur einmal im Arbeitsleben in den Ruhestand verabschiedet. Zedler war 37 Jahre beruflich bei der AWO, aber schon einige Jahre davor ehrenamtlich engagiert gewesen, so dass da über 40 Jahre zusammengekommen waren.
Und mit dem Ehrenamt für den Sozialverband ist es wohl auch noch nicht vorbei, klang bei der Abschiedsfeier am Freitag an, bei dem schon die Anzahl der Redner spürbar machte, welch großes Netzwerk Zedler da aufgebaut hatte für so viele soziale Belange in der Region. Rund 300 Mitarbeiter hat der AWO-Kreisverband inzwischen und ist als Sozialverband regional einer der Big-Player geworden, mit seinem auch sehr breiten Einsatzfeld von betreutem Wohnen über die Arbeitslosenhilfe, von Kinderbetreuung bis zu den Skipsy’s unter dem Dach des Kreisverbands. Letzteren galt Zedler auch ein besonderer Augenmerk, wie er in seinem Rückblick sagte.

Ein toller Typ

Wir verlieren hier einen tollen Typ, machte Singens OB Bernd Häusler seine Wehmut klar. „Auf sein Wort konnte man zählen“, unterstrich Häusler, da habe man oft keine schriftliche Vereinbarung benötigt. Wenn man alleine die Zahl der Bürgergeldempfänger, davon sind in Singen auch 1.200 Kinder, sehe, dann sei man sehr auf die segensreiche Arbeit der AWO hier in der Stadt angewiesen, so Häusler.
Der Konstanzer Sozial- und Kulturbürgermeister Dr. Andreas Osner hob auf einen wirklichen Partner in vielen Fragen ab, mit denen er mit Zedler uns seiner „charmanten Hartnäckigkeit“ in der Sache zusammenerarbeiten konnte.

Arbeitszeit als Lebenszeit

Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger meinte, dass Zedler seine Arbeit als richtige Berufung verstanden habe. Landtagsabgeordneter Hans-Peter Storz griff für sein Grußwort auch zur Gitarre. Die Awo-Geschäftsführer-Band, unter der Leitung von Thomas Bohmanns, brachte eine Mischung aus Woodstock und BAP auf die Bühne und Zedler selbst hatte für seinen Abschiedsauftritt auch die Gitarre mitgebracht, weil Musik für solche Momente auch eine besondere Sprache ist.
Stefan Basel als Sozialdezernent des Landkreises staunte in Vertretung des Landrats, wie groß das Netzwerk Zedlers mit seinem Wirkungskreis war. Das seien nun alles Aufgaben, für die nun Nachfolger gefunden werden müsste. Die Begegnungen und die Zusammenarbeit seien immer von einer sehr großen „Anständigkeit“ geprägt gewesen, er sei immer „für die Sache“ unterwegs gewesen, auch sei ihm bürgerschaftliches Engagement ganz wichtig gewesen, sagte Basel.

Kreativ und Musikalisch

„Mit seiner Kreativität und Musikalität gelang es ihm, die Menschen bestens einzubinden“, sagte Wilfried Pfeiffer als Vorsitzender des Bezirksverbands Baden, der auch seine Stationen der Karriere skizzierte. Schon die Wurzel als Eisenbahner-Kind in relativer Armut hätten einen Weg gezeigt. Und die Entscheidung zur Sozialarbeit statt zum Lehramt sei genau die richtige gewesen. Schöner könne es auch nicht sein, der Liebe wegen von Mannheim hier in den Hegau gekommen zu sein, wo er letztlich dann zehn Jahre als Geschäftsführer tätig war. Er hinterlasse große Fußstapfen, habe seine Nachfolgerin Regina Brütsch aber in den vergangenen Jahren gut für ihre Aufgabe vorbereitet. „Sie freue sich auf die Herausforderung“, sagte sie in ihrer kurzen Rede, die aber dafür ausreichte, dass Künstler Antonio Zecca in den gut fünf Minuten als Peformance auf der Bühne ein Porträt Zedlers mit seiner Gitarre malte. Es war das Geschenk zum Abschied.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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