"Singen aktiv" zu Gast im Nestlé-PTC
Der internationalste Platz der Stadt
Singen. Die Herbstsaison der Unternehmer-Aperos von "Singen aktiv" wurde unlängst ganz schön würzig eröffnet. Denn durch die Kontakte von Wilfried Trah, aktuell Vorstandsvorsitzender des Standortmarketings, zuvor aber Werksleiter an mehreren Standorten von Nestlé-Maggi, unter anderem eben in Singen, konnte er eine Visite an den wohl internationalsten Ort der Stadt vermitteln.
Denn im "Product Technology Centre" (NPTC) von Maggi-Nestlé in Singen, so informierte dessen Leiterin Barbara Bötsch die vielen interessierten Gäste aus der Stadt, die hier gerne einen Blick hinter die Kulissen dieses Labors für den "Geschmack der Zukunft" werfen wollen, gibt es immerhin 45 Nationen und 25 Berufsbilder unter den inzwischen 259 Mitarbeitenden. Und das ist absolut gewollt, zumal Nestlé mit seinen Produktentwicklungen aus Singen ja auch einen beträchtlichen Teil der Welt abdecke, deren Menschen bekannterweise einen doch sehr unterschiedlichen Geschmack und ganz unterschiedliche Essgewohnheiten haben.
Erleben konnten die Besucher hier auch eine Welt im Umbruch. Viele alte Gewohnheiten der Ernährung werden infrage gestellt. "Plant based Meal Solutions" ist eines der Schlüsselworte, die ein wachsender Markt ist. Trotzdem gibt es noch immer eine starke Mehrheit, die beim Fleisch bleiben wollen. An verschiedenen Produkten war zu sehen, was es von Nestle-Maggi hier in einem breiten Spektrum an Substituten bekannter Fleischgerichte gibt, bis hin zu Garnelen oder gar "Foie Gras" ohne Gans oder Ente.
Klar sei, dass der Markt schnell die Windrichtung ändere, deshalb musste man sich in den letzten Jahren auch ein neues Tempo in der Entwicklung neuer Produkte angewöhnen und auch direkter auf den Markt gehen, der dann entscheidet, was "top oder flop" wird, was Bedürfnisse bei den Verbrauchern weckt und was nicht, was als "supergesund" angepriesen werden könnte und eher unter "Junk" läuft - auch da sind die Geschmäcker verschieden. Das kann in jedem Land nochmals ganz anders verstanden werden. Denn nur ein ganz kleiner Teil der Rezepturen, die hier im NPTC verarbeitet werden, landet dann bei Maggi Singen, wo ja nur für den deutschen Markt produziert wird. Insgesamt 20 Marken global sind die "Abnehmer" der Ideen aus Singen.
Geschwindigkeit zählt immer mehr
Den Rekord habe man in vier Monaten geschafft für eine Burger-Sauce, nachdem die Nachfrage klar durch die Markteinführung eines solchen veganen Burgers schon definiert gewesen sei. Und die Sauce laufe sogar besser als der Burger, weil man sie auch für viele andere Zwecke benutzen könne. Klar gehe es auch immer darum, die Trends und Veränderungen in den Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher zu erkennen, die zwar sagen, dass sie mehr Natur, mehr Frische, mehr selbst Gekochtes oder "weniger Fleisch" wollen, dann aber doch in der Küche oft anders entscheiden.
42 "Launches" in 13 Monaten, also Neustarts, die natürlich hier in Singen schon so weit entwickelt werden müssen, dass die dann in Produktionslinien "passen" sind die immer neuen Herausforderungen für das Team - und wie gut das sozusagen "Hand in Hand" läuft, konnte man bei einer Führung durch das PTS und dann mit dem Gaumen erleben.
Die Blumen, die Wilfried Trah und Claudia Kessler-Franzen von Singen aktiv im Anschluss an Barbara Bötsch und KüchenchefAlexander Nöth überreichten, waren da mehr als symbolisch. Denn, auch wenn Nestlé den "Cube" am NPTC nie zum Maggi-Würfel gemacht hat, wie einmal geplant, die Internationalität und die Rolle Singens dabei wurde hier richtig greifbar.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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