Diskussion mit Tourismusminister Guido Wolf auf dem Hontes
Der Hohentwiel soll weit ausstrahlen

Guido Wolf Hohentwiel | Foto: Maske war Pflicht beim Besuch von Minister Guido Wolf (Mitte) auf dem Hohentwiel.
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  • Guido Wolf Hohentwiel
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Singen. Er soll in die weite Welt hinaus strahlen und einen Aufschwung in der touristischen Entwicklung der Region erleben: Der Hohentwiel - Singener Hausberg und ein »Juwel an Geschichte und Baukultur«, wie ihn Guido Wolf, Justiz,-Europa- und Tourismusminister in Baden-Württemberg am Freitag bei einer Stippvisite auf dem Hontes beschrieb.

Auf Einladung der Singener CDU stellte sich der Minister der Diskussion einer kleinen Runde von Gästen, darunter auch Singens OB Bernd Häusler, CDU-Landtagskandidat Tobias Hermann, mehreren Stadträten und Vertretern von Tourismusverbänden.

Nach der langen Sperrung der Ruine durch Steinschlag und Felsabbruch, kam die Corona-Krise mit Reisebeschränkungen für Auslandsurlaube so dass auch der Hohentwiel steigende Aufmerksamkeit durch Feriengäste aus dem eigenen Land erfuhr. Dieser Trend dürfe nicht versanden, sondern man solle ihn als Chance nützen, zeigte der Minister Verständnis für die Wünsche aus Singen, dessen Hausberg der Hohentwiel zwar ist, aber der dem Land Baden-Württemberg gehört.

Die notwendigen Perspektiven für eine touristische Aufwertung sieht Eric Thiel, Geschäftsführer der REGIO Konstanz-Bodensee-Hegau e.V., in einem neuen Vermarktungskonzept, das die Ruine erlebbar machen soll. »Mit Webcams können Interessierte sehen, was Singen zu bieten hat und sich kurzfristig für einen Besuch entscheiden«, erklärte Thiel. Er setzt für den REGIO-Verein bei der Förderung des Tourismus in der Vierländerregion auf Qualität und Innovation unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit mit ganzheitlichem Blick.

Impulse für die künftige Entwicklung des Hontes sieht Heike Kornmayer, Stellvertretende Vorsitzende des CDU Stadtverbandes Singen und 1. Vorsitzende des Vereins Freunde des Hohentwiels auch im barrierefreien Zugang, der Verbesserung der Infrastruktur, weiteren Bänken und in Naturpflegemaßnahmen, um die freie Sicht zu bewahren. »Unser Wahrzeichen ist zugewachsen, wir wollen den Twiel mehr zur Schau stellen«, so Franz Hirschle, Vorsitzender des CDU Stadtverbandes Singen.

Die zahlreichen Forderungen dämpfte OB Häusler mit dem Hinweis, dass das Land schon viel für den »Leuchtturm in der Region« gemacht habe, gerade in der Verkehrsinfrastruktur und der Erreichbarkeit. Die Stadt hat zudem durch den Hontes-Bus das Parkproblem auf dem Hausberg angegangen, das »eine Stange Geld kostet«. Insgesamt, so Häusler, sei man aber auf einem guten Weg.

Auch Dr. Birgit Rückert von Staatlichen Schlössern und Gärten, das dem Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg angehört, bestätigte das gestiegene touristische Interesse an heimischen Attraktionen wie dem Hohentwiel. »Die Gäste wollen das authentische Erlebnis und das können wir hier bieten - das ist einmalig«.

Um dies zu unterstützen sieht sich Minister Wolf als »Möglichmacher«, zumal »die lokalen Überlegungen den Haushalt nicht sprengen werden«. Dabei hat er das gesamte touristische Angebot im Blick, das durch die Corona-Krise schwer gebeutelt wurde und nun schwierigen Wochen entgegen sieht. »Corona hat in allen Bereichen tiefe Spuren hinterlassen«, so Wolf. Er kündigte ein weiteres Hilfsprogramm für Gastronomie und Hotellerie in Höhe von 330 Millionen Euro an, um der durch Corona angeschlagenen Branche unter die Arme zu greifen.

Gerade den Hegau sieht der Minister auch als interessante Alternative, wenn die Bodenseeregion überlastet ist. Dazu sollte der Fokus auf Wandern und Radfahren gesetzt und die Infrastruktur verbessert werden. Damit stieß er bei OB Häusler auf offenen Ohren, denn eine touristische Aufwertung des Hegau wäre »Wirtschaftsförderung pur«. Um diese Visionen voran zu bringen müsse man die Marketingmittel erhöhen und zwar in größeren Einheiten, schloss Guido Wolf, »da müssen wir es krachen lassen«. Allerdings in Corona-Zeiten immer in der Balance zwischen Reglementierungen und dem gesellschaftlichen Leben.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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