Wirtschaftsministerin zu Gast im Landkreis
Der Block wurde voll mit Bitten aus der Wirtschaft

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mit ihrem Team und Landrat Zeno Danner, OB Bernd Häusler wie Fondium Geschäftsführer Achim Schneider am Kupolofen, der ja auch die benachbarte Maggi mit Wärme versorgt. So heiß wie der Ofenwaren auch die diskutierten Themen. | Foto: Fiedler
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  • Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mit ihrem Team und Landrat Zeno Danner, OB Bernd Häusler wie Fondium Geschäftsführer Achim Schneider am Kupolofen, der ja auch die benachbarte Maggi mit Wärme versorgt. So heiß wie der Ofenwaren auch die diskutierten Themen.
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Kreis Konstanz. Am Donnerstag besuchte die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut im Rahmen einer Kreisbereisung führende und innovative Unter­neh­men im Landkreis Konstanz. Auf der Agenda standen die Themen Inno­vationsförderung, Energiesicherheit und Wasserstoff. Der Block füllte sich freilich während des Besuchs mit Bitten aus der Wirtschaft, die sich durch zum Teil absurde Regelungen und Bürokratie zum Teil lebensbedrohlich behindert sieht. Die Mittelstandsförderung stelle den Schlüssel für die Wirtschaft im Land dar, der Mittelstand müsse aber einfach immer ein paar Jahre voraus sein.

"Baden-Württemberg zählt seit Jahrzehnten zu den führenden Wirtschafts- und Innovationsregionen in Europa. Unsere wirtschaftliche Stärke und Innovationskraft müssen wir jedoch immer wieder aufs Neue erarbeiten. Zumal wir aktuell multiple Krisen bewältigen müssen und der globale Inno­vationswettbewerb immer dynamischer und härter wird", so Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus bei ihrer Ankunft. "Umso beeindruck­ter bin ich von dem Schöpfertum der Start-ups und dem Innovationsgeist der Unternehmen hier im Landkreis. Der Dialog und der direkte Austausch vor Ort bestärkt mich darin, den eingeschlagenen Weg in der Innovations- und Gründungspolitik im Land konsequent weiter zu beschreiten."

"Ich freue mich sehr, dass Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut unseren Land­kreis besucht und sich die Zeit genommen hat, einige unserer innovativen Unterneh­men kennenzulernen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Unternehmen durch ihre kontinuierliche Arbeit und Innovationskraft die regionale Wirt­schaft stärken, einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung zukunftsweisender Technologien leisten und dabei auch noch ressourcen­schonend und klima­freundlich handeln“, so Landrat Zeno Danner. Danner verwies beim Besuch auf die Notwendigkeit, dass die Region einen Anschluss an ein Wasserstoff Kernnetz bekomme, denn das sei ein entscheidender Faktor für die Zukunft des Standorts. Die Ministerin versicherte dazu, dass die erste Publikation ein Grundmodell gewesen sei, in das sich jetzt die Regionen einbringen könnten. Wie Winfired Trah vom Standortmarketing "Singen aktiv" sagt, soll es dazu im April ein Treffen der Unternehmen geben, um einen Bedarf nach Wasserstoff zu reklamieren.

Der erste Programmpunkt führte die Ministerin zur "farm Konstanz", dem Konstanzer Zentrum für Gründung und Innovation. Die Vorstellung der farm und Präsentationen von Start-ups wie der Subsequent GmbH, aevolop und Organifarms boten einen Einblick in die vielfältigen Innovationsaktivitäten des Standorts und neue Technologien, made in Konstanz.

Anschließend besuchte die Delegation das Unternehmen Konrad Technolo­gies in Radolfzell. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Simon Gröger und CEO Michael Konrad tauschten sie sich über aktuelle Projekte des Unter­nehmens aus. Die Ministerin zeigte sich beeindruckt von der langjäh­rigen Erfolgsgeschichte des Unternehmens und dessen Fokus auf hochpräzise Messtechnik in automatisierten Testlösungen, insbesondere im Bereich des autonomen Fahrens. Klare Aussage dort: Förderprogramme bringen viel. Denn das Unternehmen Konrad hat sich zum Hidden-Champion entwickeln können. Bei manchen Herstellern sei in allen Fahrzeugen Technik von Konrad beteiligt.

Den Abschluss der Bereisung bildete der Besuch bei Fondium in Singen, dem Technologie-Führer im Bereich Leichtbau und Eisenguss, der sich als energieintensiver Betrieb stark im Bereich Energiewende engagiert. Beglei­tet von Oberbürgermeister Bernd Häusler erkundeten die Ministerin und Landrat Danner die Produktionsstätten und erhielten von CEO Achim Schneider Einblicke in die proaktiven Umwelt- und Klimaschutz-Maßnah­men des Unternehmens. Und da sieht sich Fondium Geschäftsführer Achim Schneider nicht nur alleine gelassen, sondern ihm würden auch viele Steine in den Weg gelegt. Das fange schon mit dem Strom an, der aus der Schweiz komme und klimaneutral produziert ist, aber als solcher nicht angerechnet werde. Strom für den Kupolofen zur Eisenschmelze sei nicht nur deshalb keine Alternative, weil das Werk dann mehr Strom dafür bräuchte, als ganz Singen derzeit verbraucht, sondern weil man damit auch kein Gusseisen herstellen könne. Auch für den Einsatz von Biokoks sehe er sich Blockaden ausgesetzt. Ältere Produktionslinien müsse man durch neue ersetzen, aber Kosten von 200 Millionen Euro könne das Unternehmen nicht schultern ohne Unterstützung.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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