Kunst-Doppel mit Andrea Zaumseil gestartet
Den Himmel aus der Kohle rausradiert

Viel zu Erzählen hatten Galeristin Helena Vayhinger und Künsterlin Andrea Zaumseil zu den Bildern an den Wänden die Geschichten dazu. | Foto: Fiedler
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  • Viel zu Erzählen hatten Galeristin Helena Vayhinger und Künsterlin Andrea Zaumseil zu den Bildern an den Wänden die Geschichten dazu.
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Singen. Ein "Himmelbild" hat das THW in Konstanz bekommen als "Kunst am Bau", die nach einem längeren Findungsprozess in den letzten Wochen entstanden war. Das Himmelsbild ist durch Andrea Zaumseil, mit handwerklicher Unterstützung durch Armin Hartenstein, Filip Mrevij und Piotr Zamojski entstanden und wurde am Samstag, 31. August, eingeweiht.

Jetzt ist es auch "öffentlich" wenngleich nicht so leicht zu erreichen. Den Weg zum Himmel kann man abkürzen, wenn man den Weg nach Singen in die Galerie Vayhinger wählt, die auch die Himmelsbilder von Andrea Zaumseil zum Thema hat. Denn die in Überlingen geborene Künstlerin hat eine Menge mehr Himmel zu bieten, wie diese Ausstellung vorführen kann. Der Himmel aus Konstanz hat mit Technik zu tun und liegt sozusagen hinter einem "Gerüst", in Singen gibt es keine Distanz und fast das Gefühl als würde man beim Schauen in diesen Bildern versinken.

Der Himmel ist nicht blau, die Bilder von Andrea Zaumseil fangen Wolken ein, ihr Himmel wird sozusagen aus einer schwarzen Kohle oder Grafitfläche herausradiert, zeigt Sturmkrägen, Wolkenberge, die an Sandstürme erinnern und die einen vielleicht in Bälde selbst einhüllend umschlingen könnten. Energie wird spürbar, das Gefühl vielleicht auch bald in diesem Himmel aufzugehen.

Mit Himmel sind in der Ausstellung zumeist Wolken gemeint, die zum Teil wie ein Sandsturm auf den Betrachter zurollen. Zur Vernissage kam die Frage natürlich auf, wo denn der Himmel herkommt in ihrem Werk. Die Antwort der Künstlerin war verblüffend, aber nicht unbedingt überraschend. Denn in ihrer Jugend zumindest gehörte der Kirchenbesuch dazu, und da hatte es hier am See eine große Auswahl an Barockkirchen, in denen der Himmel ja an die Decke gemalt wurde. Der Himmel blieb im Kopf.

In der Ausstellung sind noch weitere zeichnerische Arbeiten in Kohle zu erleben. Vögel, die schemenhaft den Himmel durchqueren, die in ihren Flugbewegungen festgehalten sind, zeigen den präzisen Blick der Bildhauerin für den richtigen Moment. Frühe Architekturstudien zwischen Schatten und Licht im harten Kontrast, die Gebäude auf Form reduzieren sind ein weiterer Part.

Die Ausstellung ist noch bis zum 22. September zu sehen und wird auch Teil der Singener Museumsnacht am 14. September sein.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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