SPD Ortsverein Randen zieht Bilanz
Das Profil schärfen
Tengen (mu). Es war eine kleine Gruppe Genossen, die sich am vergangenen Donnerstag in der Tennishalle in Tengen traf, um auf ein aufregendes Jahr mit großen Ereignissen zurück- zublicken. »Wir sind ein Abbild der Partei - wir sind da, aber unsere Wirkung nach außen lässt zu wünschen übrig«, zeigte Dr. Max Hahn, Vorsitzender des SPD Ortsvereins Randen, gleich zu Beginn das momentane Dilemma des Vereins auf. Das niederschmetternde Ergebnis der Landtagswahl im März diesen Jahres nagt noch kräftig am Selbstbewusstsein der Genossen. Erfreulicher Lichtblick am Randen war im März 2015 die Bürgermeisterwahl in Tengen, als mit Marian Schreier ein Kandidat mit SPD-Parteibuch mit überwältigender Mehrheit den Rathaussessel eroberte. Allerdings trat Schreier unabhängig an, so dass »der Ortsverein sein Geld nicht los geworden war«, schmunzelte Hahn.
Mit seinem Eintritt brachte der 25-jährige Schultes nicht nur frisches Blut in den Ortsverein, sondern senkte auch den Altersdurchschnitt beachtlich. »Damals konnten wir uns in Marian Schreiers Sieg sonnen«, erinnerte Hahn mit leiser Wehmut. Denn ein weiterer Nackenschlag galt es mit der Schließung der Pflegeheime Schloss Blumenfeld zu verkraften. »Da ist etwas geschehen, was eigentlich hätte nie geschehen dürfen«, betonte der Vorsitzende, der als Arzt eine besonders enge Bindung zu der traditionsreichen Einrichtung hat. Zwar war allen in der Runde die Notwendigkeit der Schließung bewusst - schließlich ging es angesichts der enormen Verluste um die Handlungsfähigkeit und das Gemeinwohl der Stadt - doch diese Entscheidung zeigte »sehr schmerzlich auf, dass die Politik versagt hat«.
Der SPD-Kreisvorsitzende Tobias Volz sieht durch die Schließung in Blumenfeld die Versorgung im Alter im Landkreis noch kritischer. »Es sollte nicht nur in die Bildung und die Kinder, sondern auch in die alten Menschen investiert werden«, forderte er. Sorgen bereitet Volz auch die derzeitige Situation der Kreis-SPD ohne Mandatsträger. Ihn drängen Fragen wie: »Was wollen wir?« und Wie wollen wir das erreichen?« um der Partei wieder ein eigenes Profil zu geben. Nach Josef Ritzi, seit 35 Jahren überzeugtes SPD-Mitglied aus Büßlingen, sollten die Genossen mehr provozieren und markante Punkte setzen, um wieder wahrgenommen zu werden. Max Hahn setzte den Schlusspunkt hinter eine intensive Diskussion und forderte grundsätzlich, sich wieder auf Grundwerte zu besinnen, klar für soziale Gerechtigkeit einzustehen und mit geschärftem Profil authentisch bei den Bürgern anzukommen.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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