Unterstützung von "Wellcome" in Singen verlängert
"Das Kinderlachen gibt einem sehr viel"

Christian Grams (Geschäftsführer Diakonisches Werk), Brigitte Kornmayer (ehrenamtliche Betreuerin bei "Wellcome"), Reinhold Adam (Geschäftsführer Firma Bipso), Claudia Funk (Diakonische Koordinatorin) und Bürgermeisterin Ute Seifried bei der Verlängerung der Unterstützung für Wellcome. | Foto: Philipp Findling
  • Christian Grams (Geschäftsführer Diakonisches Werk), Brigitte Kornmayer (ehrenamtliche Betreuerin bei "Wellcome"), Reinhold Adam (Geschäftsführer Firma Bipso), Claudia Funk (Diakonische Koordinatorin) und Bürgermeisterin Ute Seifried bei der Verlängerung der Unterstützung für Wellcome.
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Singen. Das 2002 in Hamburg gegründete Projekt „wellcome“ unterstützt in Singen seit 2019 Eltern im ersten Jahr nach der Geburt ihres Kindes. Nun wurde für diesen Standort von der Stadt und der Firma Bipso die finanzielle Unterstützung um ein weiteres Jahr verlängert.

Ehrenamtliche Unterstützung vor Ort

„Bei vielen Eltern mit Kindern ist die Notwendigkeit gegeben, diese in ihrer Situation zu unterstützen“, erläuterte Dr. Reinhard Adam, Geschäftsführer der Firma Bipso. Man bewundere die Arbeit, die bei „wellcome“ geleistet wurde. Auch Bürgermeisterin Ute Seifried fand nur lobende Worte über das ehrenamtliche Projekt: „Wir bei der Stadt haben die Familien zwar beim Kita-Einstieg gut erreicht, bei Neugeborenen gab es jedoch lange Zeit eine Lücke. Daher ist es gut, wenn solche Familien, die eine gewisse Belastung darin spüren, Unterstützung bekommen.“

Unterstützung um ein Jahr verlängert

Das Projekt selbst wird seit vier Jahren mit 10.000 Euro von der Firma Bipso und 7.000 Euro von der Stadt Singen unterstützt und aufgrund der Anlaufschwierigkeiten während Corona und dem Ukraine-Krieg erst einmal um ein weiteres Jahr verlängert."
In Singen sind wir derzeit auf der Suche nach weiteren Helferinnen und Helfern", ergänzte Claudia Funk. Man freue sich daher über alle, die sich ehrenamtlich bei "wellcome" engagieren wollen.

Gut für sich selbst sorgen

Das Projekt „wellcome“, welches im Bezirk Hegau-Bodensee mit 18 und speziell in Singen mit fünf ehrenamtlichen HelferInnen aktiv sowie ein Angebot des Diakonischen Werkes des Evangelischen Kirchenbezirks Konstanz ist, bietet laut dem Geschäftsführer des Diakonischen Werkes, Christian Grams nicht nur ehrenamtliche Untersützung vor Ort, sondern auch „eine eigene Stiftung für Eltern in finanziellen Nöten.“ Allein die Tatsache, dass laut einer Studie des Max-Planck-Instituts 70 Prozent der Eltern im ersten Jahr weniger glücklich sind als zwei Jahre zuvor, zeige die große Bedeutung von Projekten wie diesen. „Die Geburt eines Kindes stellt ein ganzes Familienleben auf den Kopf, wenn keine Hilfe vorhanden ist“, sagt Claudia Funk, diakonische Koordinatorin des Bezirks Hegau-Bodensee.

Nachbarschaftshilfe für Eltern ohne Netzwerk

Bei diesem niedrigschwelligen Angebot können Eltern für zwei bis drei Stunden maximal zweimal die Woche entlastet werden, wobei es auch manchmal der Fall sei, dass manche BetreuerInnen den Kontakt nach der Höchstbetreuungszeit von sechs Monaten aufrechterhalten. „Wir bieten sozusagen eine Art Nachbarschaftshilfe für Eltern ohne richtiges Netzwerk“, so Funk. Eine Qualifikation sei für dieses Engagement nicht nötig, lediglich das Interesse am Ehrenamt und der Kinderbetreuung. In den meisten Fällen betreuen die HelferInnen eine Familie im Wechsel, im Ausnahmefall können es laut Funk auch zwei Familien sein.
Welche Begeisterung diese Tätigkeit auslöst, erzählte die ehrenamtliche Betreuerin Brigitte Kornmayer aus Tengen: „Das glückliche Kinderlachen und die Freude der Eltern gibt einem selbst sehr viel.“ Neben der Bedeutung, Hilfe leisten zu können, müsse man aber ihrer Ansicht nach im Sinne des Ehrenamts auch gut für sich selbst sorgen. "Ich selbst bekomme auch stets telefonisches Feedback von den zu betreuenden Eltern. Dies zeigt, wie wichtig es ist, wenn man Hilfe leistet", so Kornmayer. Jeder Tag, den man mit den Kindern verbringe, ist auch Freude für einen selbst.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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